Startseite Archiv Tagesthema vom 23. Februar 2019

Kommt, alles ist bereit!

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Andacht zum Sonntag Sexagesimä

„Kommt, alles ist bereit”: Mit der Bibelstelle des Festmahls aus Lukas 14 laden die slowenischen Frauen ein zum diesjährigen Weltgebetstag.. In Anknüpfung an das biblische Gleichnis vom großen Festmahl geht es um einen Raum, in dem ganz viele Menschen Platz haben. Besonders all jene, die sonst ausgegrenzt werden wie Arme, Geflüchtete, Kranke und Obdachlose. Die Künstlerin Rezka Arnuš hat dieses Anliegen in ihrem Titelbild symbolträchtig umgesetzt.

Wenn wir auf das Bild von Rezka Arnuš schauen, sehen wir in der Mitte einen halbrunden Tisch, mit einer hellen Tischdecke. Den Rand schmücken rote, typische Volksstickereien. Auf dem Tisch liegt ein Stück Potica, das nationale Kuchengericht: ein gewickelter Hefeteig mit Nussfüllung. Die Trauben stehen für die verschiedenen slowenischen Weinbaugebiete, sind aber auch ein Hinweis auf die Probleme des Alkoholismus. Als Liebesbotschaft liegt auf diesem Tisch ein Lebkuchenherz aus einheimischem Honig und mit einer Nelke verziert –der slowenischen Nationalblume.

Der grüne Hintergrund des Bildes steht für die Natur Sloweniens mit seinen Feldern und Wäldern. Am oberen Bildrand bewegen sich Frauen in slowenischer Tracht. Sie tragen Hauben und Schals aus Spitze. Aber wir sehen auch Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben. Stellvertretend dafür stehen Kinder, eines auf dem Arm seiner geflüchteten Mutter, ein blindes Mädchen, ein tauber Junge und ein spastisch gelähmtes Mädchen. An sie ergeht die herzliche Einladung, warme Farben drücken ihre Freude aus.

„Kommt, alles ist bereit“. Unter diesem Motto geht es im Jahr 2019 besonders um Unterstützung dafür, dass Frauen weltweit „mit am Tisch sitzen können“. Deshalb unterstützt die Weltgebetstagsbewegung aus Deutschland Menschenrechtsarbeit in Kolumbien, Bildung für Flüchtlingskinder im Libanon, einen Verein von Roma-Frauen in Slowenien und viele weitere Partnerinnen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika.

Die Feier des Weltgebetstag ist durch diese internationale Perspektive mehr als nur ein jährlich wiederkehrender Feiertag, der in vielen Kirchengemeinden fest zum kirchlichen Leben dazu gehört. Es geht um das Engagement über den eigenen Tellerrand hinaus: Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen für den Weltgebetstag. Seit über 100 Jahren macht die Bewegung sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Allein in Deutschland besuchen Hunderttausende Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder die Gottesdienste und Veranstaltungen. Gemeinsam setzen sie am Weltgebetstag 2019 ein Zeichen für Gastfreundschaft und Miteinander: Kommt, alles ist bereit! Es ist noch Platz.

Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V./Themenraum der Landeskirche
Bild: Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.

Der Bibeltext

Jesus sprach aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Da aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes!

Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit!

Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen.

Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.

Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.

Lukas 14, 12-24
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Bild: Wiebke Ostermeier/lichtemomente.net