Startseite Archiv Tagesthema vom 02. Dezember 2017

„Besser ein Licht anzünden, als über die Dunkelheit schimpfen“

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Andacht zum 1. Sonntag im Advent

Schon wieder Advent.

Als Kind hat es immer so lange gedauert bis Weihnachten da war. Ja, alleine bis der Adventskalender endlich angefangen werden konnte dauerte es ewig.
Als Erwachsener wirkt es eher, als hätte gerade erst die zweite Jahreshälfte begonnen – und nun geht es schon wieder los.

Überall, wo man hinsieht, scheint es immer teurer werdende Plastikgeschenke zu geben. Dinge, die niemand wirklich braucht. Der Geist des Konsums ist besonders in den Gesprächen um einen verkaufsoffenen Sonntag an Heilig Abend zu spüren.

Geht es darum in der Adventszeit? Und bringt es etwas, sich darüber aufzuregen? Zu Schimpfen?

„Besser ein Licht anzünden, als über die Dunkelheit zu schimpfen.“

Es ist einfach, sich über den Umgang – auch den eigenen – mit dem Weihnachtsfest und der Adventszeit zu beschweren und zu sorgen.

Ich möchte mich in diesem Jahr nicht von diesen Gedanken ablenken lassen. Ich möchte nicht in diese „Meckerei“ verfallen. Viel mehr möchte ich diese Zeit des Wartens auf den Heiligen Abend genießen, möchte die schönen, feierlichen Momente in dieser Zeit wahrnehmen.

Und davon gibt es ebenso zahlreiche:

Adventskonzerte, besondere Andachten in dieser Zeit oder auch einfach der Schein von Kerzenlicht.

Für viele Menschen – mich eingeschlossen – ist eine wunderschöne Nebensache  an Weihnachten, dass wir unsere Lieben an den Weihnachtstagen endlich wiedersehen. Verwandte und Freunde, die in anderen Städten leben, sammeln sich und feiern gemeinsam. Auch die gemeinsame Feier von Advents- und Weihnachtsfesten in der Gemeinde oder Nachbarschaft verbreiten eine Wärme in der Kälte des Winters.

Ein Raum in vollkommener Dunkelheit kann durch das Licht einer kleinen Kerze vom Gefühl her grundlegend verändert werden. Ein einzelnes Licht. Und doch erreicht es noch so entfernte Orte und macht sie sichtbar. Das kleinste Licht besiegt die größte Dunkelheit.

Und an Heilig Abend feiern wir das menschgewordene Licht der Welt. Es hat unscheinbar klein begonnen – in einer Krippe – und es verliert bis heute nicht an seiner weltverändernden Strahlkraft.

Dunkle Ecken wird es in unserem Leben immer geben. Aber das Licht erhellt uns weiter den Weg.

Was sollen wir also über Dunkelheit schimpfen? Feiern wir lieber das Licht!

Pastor Micha Steinbrück

Der Bibeltext

Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun noch es sehen. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen. Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel. Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Wesen und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen, und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden. Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Wesen und um die Ältesten her, und ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und vieltausendmal tausend; die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.

Offb 5, 1-5(6-14)

 

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Bild: Wiebke Ostermeier/lichtemomente.net