„Besser ein Licht anzünden, als über die Dunkelheit schimpfen“
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Andacht zum 1. Sonntag im Advent
Schon wieder Advent.
Als Kind hat es immer so lange gedauert bis Weihnachten da war. Ja, alleine bis der Adventskalender endlich angefangen werden konnte dauerte es ewig.
Als Erwachsener wirkt es eher, als hätte gerade erst die zweite Jahreshälfte begonnen – und nun geht es schon wieder los.
Überall, wo man hinsieht, scheint es immer teurer werdende Plastikgeschenke zu geben. Dinge, die niemand wirklich braucht. Der Geist des Konsums ist besonders in den Gesprächen um einen verkaufsoffenen Sonntag an Heilig Abend zu spüren.
Geht es darum in der Adventszeit? Und bringt es etwas, sich darüber aufzuregen? Zu Schimpfen?
„Besser ein Licht anzünden, als über die Dunkelheit zu schimpfen.“
Es ist einfach, sich über den Umgang – auch den eigenen – mit dem Weihnachtsfest und der Adventszeit zu beschweren und zu sorgen.
Ich möchte mich in diesem Jahr nicht von diesen Gedanken ablenken lassen. Ich möchte nicht in diese „Meckerei“ verfallen. Viel mehr möchte ich diese Zeit des Wartens auf den Heiligen Abend genießen, möchte die schönen, feierlichen Momente in dieser Zeit wahrnehmen.
Und davon gibt es ebenso zahlreiche:
Adventskonzerte, besondere Andachten in dieser Zeit oder auch einfach der Schein von Kerzenlicht.
Für viele Menschen – mich eingeschlossen – ist eine wunderschöne Nebensache an Weihnachten, dass wir unsere Lieben an den Weihnachtstagen endlich wiedersehen. Verwandte und Freunde, die in anderen Städten leben, sammeln sich und feiern gemeinsam. Auch die gemeinsame Feier von Advents- und Weihnachtsfesten in der Gemeinde oder Nachbarschaft verbreiten eine Wärme in der Kälte des Winters.
Ein Raum in vollkommener Dunkelheit kann durch das Licht einer kleinen Kerze vom Gefühl her grundlegend verändert werden. Ein einzelnes Licht. Und doch erreicht es noch so entfernte Orte und macht sie sichtbar. Das kleinste Licht besiegt die größte Dunkelheit.
Und an Heilig Abend feiern wir das menschgewordene Licht der Welt. Es hat unscheinbar klein begonnen – in einer Krippe – und es verliert bis heute nicht an seiner weltverändernden Strahlkraft.
Dunkle Ecken wird es in unserem Leben immer geben. Aber das Licht erhellt uns weiter den Weg.
Was sollen wir also über Dunkelheit schimpfen? Feiern wir lieber das Licht!
Pastor Micha Steinbrück