Kirchenmusik weiter denken
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Bei der Tagung der Landessynode geht es heute neben dem Bericht von Landesbischof Meister um das Thema Kirchenmusik.
Im Bereich der Kirchenmusik ist Vieles im Wandel. Leitende Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aus ganz Deutschland trafen sich vom 22. bis 24. November 2017 zu einer Tagung in der Evangelischen Akademie Loccum unter dem Motto „Kirchenmusik weiter denken“. Referentinnen und Referenten aus Kulturpolitik und Musik, Kirche und Wissenschaft setzten sich in Vorträgen und Workshops mit unterschiedlichen Aspekten der Zukunft der Kirchenmusik auseinander.
Neben der zeitlichen Frage, wie Kirchenmusik morgen aussehen kann und wer ihre Akteure sein werden, wurde das Thema auch räumlich verstanden: An welchen Orten kann Kirchenmusik gesellschaftlich und gesamtkulturell präsent sein? Welche Menschen sollen damit wie erreicht werden? Dabei wurde deutlich, dass sich Kirchenmusik keinesfalls auf die klassische Arbeit mit Kantoreien und Kinderchören, Posaunenchören oder Orgelmusik reduzieren lässt. Das Spektrum der Stile, Formate und Sozialformen ist schon heute groß. Die Möglichkeiten der Verbreitung sind durch mediale Öffnung und moderne Musikvermittlung deutlich gewachsen. Die Ergebnisse der Tagung flossen ein in zehn Thesen zur Zukunft der Kirchenmusik, die als Impulse in die aktuellen Debatten über die künftige Ausrichtung der Kirchenmusik einfließen sollen.
Klänge, die neugierig machen. NEULAND - Musikalisches Rendezvous in Nienburg. Bild ' Silke Lindenschmidt
Bramsche. Die evangelische Kirchengemeinde St. Martin in Bramsche bei Osnabrück hat den "Förderpreis Musikvermittlung 2017" der niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Musikland Niedersachsen gGmbH erhalten. Besonders überzeugt habe die Jury die vielfältige Bandbreite, in der sich die Kirchenmusik in Bramsche präsentiere, sagte Musikland-Geschäftsführer Markus Lüdke. Die Kirchengemeinde erhielt die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre am Sonntag gestartete Projektwoche "So klingt Kirche".
Unter der Leitung von Kreiskantorin Eva Gronemann wurden den Angaben zufolge 15 Veranstaltungen entwickelt, die in der Stadt für Kirchenmusik werben. Dabei werde in Kirchen, in der Fußgängerzone, an einem See und in einer Bücherei gesungen und gespielt. Laudator Lüdke sagte, unter anderem habe die Jury der generationsübergreifende Ansatz beispielsweise im Singen von Kindern und Senioren überzeugt. Auch das Experimentieren mit neuen Formaten, wie beispielsweise einem musikalischen Sonntagsspaziergang oder einem Orgelmarathon sowie das Zusammenwirken von Profis und Laien seien beeindruckend.
Die Kirchengemeinde ist eine von fünf Initiativen, die sich den mit insgesamt 40.000 Euro dotierten Förderpreis teilen. Den übrigen Gewinnern sollen die Auszeichnungen in den kommenden Monaten jeweils vor Ort überreicht werden, hieß es. Dazu zählen ein Projekt für generationsübergreifende Rock-Musik in Altenheimen in Hannover und ein interkulturelles Liebesmusical in Göttingen. Außerdem werden ein Projekt zur frühkindlichen Musikvermittlung an der Staatsoper Hannover und der Plan des Landesmusikrates, ein internationales Ensemble mit geflüchteten Musikern zu gründen, ausgezeichnet.
Mehr als 60 Projekte haben sich nach Angaben der Initiatoren mit ihren Konzepten beworben. Die Niedersächsische Sparkassenstiftung und "Musikland Niedersachsen" fördern seit 2009 Projekte und Konzepte, die möglichst vielen Menschen neue Zugänge zur Musik ermöglichen sollen. 20 Preisträgerkonzepte seien bereits erfolgreich realisiert worden.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen