"Ihr seid das Salz der Erde - Christsein morgen!"
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Auf der IX. Tagung der 25. Landessynode geht es heute um kirchliche Zukunftsthemen
Wie viel gesellschaftliche Zukunft hat der christliche Glaube? Ist unsere gegenwärtige Gestalt von Kirche noch zukunftsfähig? Welchen gesellschaftlichen Veränderungen und innerkirchlichen Entwicklungen muss sich die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers stellen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Landessynode heute auf ihrer IX. Tagung. Kirche wandelt sich, neue Formen von Kirche entstehen und neue Strukturen wachsen.
Aus drei wird eins: Erstmals wurde in der hannoverschen Landeskirche aus einer Region mit drei Kirchengemeinden eine sogenannte Gesamtkirchengemeinde gegründet. Vom 31. Oktober an bilden drei Kirchengemeinden im südlichen evangelischen Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder einen Verbund, der dann mehr als 3.500 Mitglieder zählt, sagt Diakon Dierk Stelter.
"Der Prozess war unvermeidbar, weil einzelne Kirchengemeinden viele Verwaltungsaufgaben allein nicht mehr hinbekommen." Sowohl die Zahl der Kirchenmitglieder als auch die Anzahl von Pfarrstellen gingen weiter zurück.
Die drei Pastoren der Region Christiane Nadjé-Wirth, Jessica Jähnert-Müller und Sebastian Müller freuten sich über mehr als 300 Gottesdienstbesucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche.
Symbolisch wurden zu Beginn des Gottesdienstes fünf Eimer vor den Altar gestellt. Ihr Inhalt: Erde aus den fünf Ortschaften der Gemeinde, in die nach dem Gottesdienst eine Luthereiche gepflanzt wurde. Pastorin Nadjé-Wirth sagte zu der Aktion: „Ich hoffe, dass sich die Mikroorganismen der fünf Eimer Erde so gut verstehen, wie die ‚Makroorganismen‘ – unsere Kirchenvorsteher – bei den Gründungsverhandlungen.“
Die Synode der hannoverschen Landeskirche hatte im vergangenen Jahr den Weg für dieses Modell frei gemacht, sagte ein Sprecher. In der Gesamtkirchengemeinde blieben die Ortsgemeinden mit einem eigenen Kirchenvorstand bestehen. Zudem werde aber ein regionaler Kirchenvorstand gebildet, der wesentliche Entscheidungen treffe. So würden Verwaltungsaufgaben verschlankt, ohne dass die Kirchengemeinden zu einer neuen Gemeinde fusionieren müssten.
Pastor Sebastian Müller sagte, die Furcht vor dem Verlust an Eigenständigkeit und Mitbestimmung über die eigenen Gebäude, Kindergärten und Friedhöfe sei groß gewesen. "Die Möglichkeit, eine Gesamtkirchengemeinde zu gründen, kam unserer Region da gerade recht."
Die aus den Gemeinden Boffzen, Lauenförde und Solling-Weser hervorgehende "Trinitatis-Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser" sei vergleichbar mit einer politischen Samtgemeinde. In Lauenförde werde zum feierlichen Gründungsgottesdienst eine Luther-Eiche mit Erde aus allen fünf Orten der Kirchengemeinden gepflanzt.
Der neue Gesamtkirchenvorstand werde im kommenden Jahr vom hannoverschen Landesbischof Ralf Meister am 24. Juni 2018 in sein Amt eingeführt.