Startseite Archiv Tagesthema vom 03. Juli 2017

"Bilder für den Frieden"

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Syrisches Künstler-Ehepaar stellt Bilder im Weserbergland aus

Zeichnungen und Gemälde der kriegszerstörten Heimat stellt ein syrisches Künstler-Ehepaar von diesem Sonntag an in Hessisch Oldendorf im Weserbergland aus. "Ich will der Welt ein Bild von Syrien geben und den Schmerz des syrischen Volkes zeigen", sagte der Künstler Ayman Aldarwish.

Die von ihm und seiner Frau Nasem Kasem gefertigten Bilder sind bis zum 2. August in der Ausstellung "Bilder für den Frieden" in der evangelischen St. Marienkirche in Hessisch Oldendorf zu sehen. 

Aldarwish floh mit seiner Frau und seinen vier Kindern vor anderthalb Jahren aus der syrischen Stadt Palmyra nach Deutschland. Auf der Flucht hat der Künstler neue Bilder gemalt und mitgenommen. Teils mit schwarzer Tusche oder bunter Farbe zeigen sie symbolträchtige Darstellungen von Menschen am Galgen oder mit schreckgeöffnetem Mund. Sie zeigen auch die Häuser und antiken Welterbestätten seiner Heimatstadt, die durch die IS-Kämpfer teils völlig zerstört wurden. 

Das syrische Künstlerehepaar. Bild: Charlotte Morgenthal/ epd-Bild

Immer wieder hat er auch die Taube als Zeichen für die Hoffnung auf Frieden in die Gemälde eingearbeitet. So hält eine mit blutigen Tränen überströmte Frau, die sein Heimatland symbolisiert, eine weiße Taube in ihren Händen. Andere Bilder zeigen Angriffe von Helikoptern und Flugzeugen auf Häuser und Menschen. Die Bilder seien Ausdruck der Trauer um den Verlust der Heimat, sagte Aldarwish. "Sie drücken aber auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aus." 

In Karikaturen hat Aldarwish unter anderem den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad als Esel an Marionettenfäden verewigt. Die Ausstellung, die im vergangenen Jahr bereits im Harzer Ort St. Andreasberg gezeigt wurde, dokumentiert außerdem einen weiteren Teil von der Flucht des Künstlers: Aldarwish hat in den unterschiedlichen Flüchtlingscamps Bilder von Kindern, die er dort getroffen hat, gesammelt und ebenfalls mitgenommen. Sie zeigen unter anderem einen von vielen roten Herzen umschlossenen Mann am Kreuz oder die Überfahrt im Schlauchboot durch die hohen Wellen des Mittelmeers.  

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Die Taube als Zeichen für die Hoffnung auf Frieden. Bild: Charlotte Morgenthal/ epd-Bild

Besuchen

Die Ausstellung ist bis zum 2. August täglich von 16 bis 17.30 Uhr in der St. Marienkirche in Hessisch-Oldendorf zu sehen. Sie wurde gestern während des Gottesdienstes in der Kirche eröffnet.

Das Künstlerehepaar zeigt unter anderem auch eigene Bilder, die auf der Flucht oder danach entstanden sind. Bild: Charlotte Morgenthal/ epd-Bild

St. Marienkirche

Die ev. luth. Stadtkirche St. Marien ist 1250 mit dem Bau des Turmes gegründet worden. Sie ist das älteste Gebäude der Stadt (Fertigstellung 1377). Der wuchtige Wehr- und Wachturm ist bis heute das Wahrzeichen der Stadt.