Ein Fest für eine göttliche Gleichung
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Andacht zum Sonntag Trinitatis
3 = 1 und 1 = 3. Wer so rechnet, hat im Mathematikunterricht ein Problem. Doch in der Kirche ist das anders. Da gibt es für diese seltsame Rechnung sogar einen eigenen Sonntag: "Trinitatis".
Am kommenden Sonntag feiern wir dieses ungewöhnliche Fest. Zwei lateinische Worte verstecken sich in dem Wort Trinitatis: "Tri" für die Zahl drei und "unitas" für "Einheit". "Trinitatis" heißt also übersetzt: Dreieinigkeit. Oder eben: "3 = 1". Gemeint ist das Verhältnis von Gott, Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Sie sind eins und untrennbar verbunden.
Darum wird Trinitatis am Sonntag nach dem Pfingstfest gefeiert, an dem an den Heiligen Geist erinnert wurde. Wegen Pfingsten tauft und segnet die Kirche "im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes".
Drei gleich eins! - Wie ist das zu verstehen? Patrick, der Missionar Irlands, hat es sich einfach gemacht. Als er den Iren den christlichen Glauben erklären wollte, nahm er ein Kleeblatt zur Hand und zeigte auf die drei Blätter: Sie sind miteinander verbunden und doch ist jedes Blatt auch für sich.
So ist das mit Vater, Sohn und Heiligem Geist, erklärte Patrick. Seitdem ist das Kleeblatt das Symbol Irlands. Denn wo Worte schwierig werden, helfen manchmal Bilder.
Für diese seltsame Gleichung stelle ich mir ein anderes Bild vor: Die Sonne leuchtet am Himmel, ihre Strahlen durchmessen das Weltall und sie bewirken die Wärme auf der Haut.
Die Sonne könnte ein Bild sein für Gott: Von ihm geht alle Lebenskraft aus. Die Sonnenstrahlen, die unsere Erde erreichen, wären ein Bild für Jesus, der von Gott auf unsere Erde gesandt wurde. Die Wärme steht schließlich für den Heiligen Geist, der uns berührt und erfüllt.
So gehören diese drei zusammen: Sonne, Licht und Wärme. Auch diese drei sind eins.
Und dann gibt es da noch ein altes Symbol, das in einigen Kirchen zu sehen ist. Über dem Altar ist in einigen Kirchen ein Dreieck dargestellt. Meist golden bemalt, denn Gold ist die Farbe Gottes. In der Mitte ist ein göttliches Auge, umgeben von drei Seiten.
Sie repräsentieren Vater, Sohn und Heiligen Geist. Sie sind die drei "Blickwinkel", aus denen wir uns Gott nähern können.
Drei gleich eins und eins gleich drei – für die Kirche ist dies ein Anlass, ein Fest zu feiern: Trinitatis!
Nur die Mathelehrer können mit dieser Gleichung nicht zufrieden sein. Aber vielleicht freuen sie sich ja über die schönen Dreiecke in den Kirchen.