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Bundesnetzwerktreffen Gemeinwesendiakonie erstmals in Hannover
Peter Meißner, Projektleiter der Initiative Gemeinwesendiakonie der hannoverschen Landeskirche und Referent im Haus kirchlicher Dienste (HkD), führte in seiner Begrüßung zum Bundesnetzwerktreffen Gemeinwesendiakonie in die Vorhaben der zehn hannoverschen Projektgemeinden ein. Hierbei ging es immer um die Frage, welche Rolle Kirche und Diakonie als zivilgesellschaftliche Akteure in der Entwicklung lokaler Räume haben und einnehmen können. Zum ersten Mal fand das Treffen in Hannover statt.
Vier gemeinwesendiakonische Projekte stellten sich selbst ausführlicher vor. Bienenbüttel und Wichmannsburg in der Lüneburger Heide wollen mit dem Bus der Begegnung einer Vereinsamung älterer Menschen auf den Dörfern entgegenwirken. Die Kirchengemeinden Linden und Limmer aus Hannover planen, die Begegnung zwischen einheimischen und geflüchteten Menschen zu fördern. Dies soll unter anderem geschehen, indem Ehrenamtliche Praktika für einheimische und geflüchtete Menschen vermitteln und begleiten. Die Kirchengemeinde in Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern unterhält eine Suppenküche, während es in Freienseen in Hessen um die Verbesserung der Kommunikation und Lebensqualität in der Dorfgemeinschaft geht.
Einig waren sich die Teilnehmenden, dass Mitbestimmung zur Lebensqualität beiträgt. „Denn wenn es um die Gestaltung von Gemeinschaft geht, ist auch meine Entscheidung gefragt, so dass wir schließlich alle für die Lebensqualität in unseren Städten und Dörfern verantwortlich sind“, sagte Prof. Dr.-Ing. Henning Bombeck von der Universität Rostock in seinem Impulsvortrag zur Rolle der Kirche und Diakonie als zivilgesellschaftlicher Akteur. „Die Rolle von Kirche kann hierbei sein, Strukturen zur Teilhabe zu organisieren und zu ermöglichen.“ Das bedeutet nicht unbedingt, dass die Dinge schlechter werden. Aber Vieles wird anders und diese Veränderungen müssen gemeinsam gestaltet werden. „Nicht der Pastor ist die Kirche, sondern die Menschen vor Ort“, so Bombeck.
„Schon Luther hatte das Gemeinwesen im Blick“, betonte Oberkirchenrat Dr. Ralph Charbonnier von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Anhand von fünf Thesen führte er aus, dass Kirche im Gemeinwesen einen reformatorischen Auftrag hat.
Wie sich eine Großstadt den Veränderungen stellt, konnten die Teilnehmenden ganz konkret in einem Stadtspaziergang erfahren. Andreas Zunft vom Fachbereich Planen und Stadtentwicklung der Stadt Hannover führte die Gruppe an verschiedene Orte der Innenstadt und erläuterte die Stadtplanung der Nachkriegszeit und aktuelle Vorhaben.
Auch im nächsten Jahr wird das Bundesnetzwerk Gemeinwesendiakonie wieder zusammen kommen, dies Mal in Leipzig am 18. und 19. April 2018.
Peter Meißner/HkD