Gemeinsam auftreten
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Hanns-Lilje-Forum diskutiert über Ökumene/ Volkswirtin und Theologin mit Hanns-Lilje-Wissenschaftspreis geehrt
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, fordert Protestanten und Katholiken dazu auf, stärker zusammenzuarbeiten. Die gegenseitige Anerkennung etwa in Form von ökumenischen Kirchentagen wirke friedensstiftend und toleranzbegründend in der Gesellschaft, sagte Sternberg am Mittwochabend in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover bei einem Diskussionsforum der Hanns-Lilje-Stiftung.
Gerade in Zeiten, in denen die Zahl nichtgläubiger Menschen immer mehr zunehme, müssten die christlichen Kirchen sich vereint politisches Gehör verschaffen.
"Es gibt eine Menge Themen, wo wir gemeinsam auftreten können", betonte Sternberg. Als Beispiel nannte er unter anderem die Flüchtlingskrise und den drohenden Zerfall von Europa. Dafür reiche aber keine "versöhnte Verschiedenheit" zwischen Protestanten und Katholiken mehr aus.
Als nächster Schritt müsse ein gemeinsames Abendmahl erreicht werden, forderte er. In den vergangenen 50 Jahren habe sich bereits viel auf dem Feld der Ökumene getan. "Wie das Reformationsjubiläum unter den ökumenischen Akzent gestellt wird, verlangt mir als Katholik höchsten Respekt ab."
Nach dem Diskussionsforum vergab die Stiftung ihren Hanns-Lilje-Stiftungspreis 2017. Die Dürener evangelische Theologin Claudia Fülling und die Tübinger Volkswirtin Gotlind Ulshöfer sind in diesem Jahr mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet worden. Sie teilen sich den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Preis zu gleichen Teilen, wie die Stiftung mitteilte.
Der Hanns-Lilje-Initativpreis 2017 in Höhe von insgesamt 10.000 Euro geht an drei Projekte aus Bonn, Karlsruhe und Hannover. Im Mittelpunkt der Preisverleihung standen in diesem Jahr wirtschaftliche Themen.
Fülling untersuchte in ihrer Doktorarbeit die Bedeutung menschlicher Empathie im wirtschaftlichen Handeln. Dabei habe sie durch ihren innovativen Ansatz überzeugt, urteilte die Jury.
Ulshöfer arbeitete eine Habilitationschrift zur sozialen Verantwortung aus protestantischer Perspektive aus. Sie leiste damit einen richtungsweisenden Beitrag, der Unternehmen als moralisch verantwortliche Akteure ausweise, hieß es.
Der Hanns-Lilje-Initativpreis mit 5.000 Euro ging unter anderem an den Evangelischen Verband Kirche Wirtschaft Arbeitswelt aus Hannover. Damit zeichnete die Stiftung das bundesweite Projekt "5.000 Brote - Konfirmanden backen Brot für die Welt" aus. Seit 2014 hätten 18.000 Konfirmanden rund 70.000 Brote gebacken und so Spenden eingeworben, hieß es.
Mit jeweils 2.500 Euro ausgezeichnet wurden der Verein "Südwind" aus Bonn und der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer aus Karlsruhe. Alle drei Gewinner des Initiativpreises sind zudem für den Deutschen Engagementpreis 2017 nominiert. Eine Jury wählt Anfang September die Sieger in fünf Kategorien aus. Der Preis wird Anfang Dezember in Berlin verliehen.
epd