Für eine vielfältige Kunstszene
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Aschermittwoch der Künste im hannoverschen Sprengelmuseum
Der Hagener Medienpädagoge Andreas Mertin hat die Kirchen aufgefordert, mehr Geld und Unterstützung für Kunst und Kultur bereitzustellen. "Die Kirchen müssen eintreten für eine blühende, vielfältige Kunstszene und für einen gut ausgestatteten Kulturbereich", sagte Mertin beim "Aschermittwoch der Künste" im hannoverschen Sprengel Museum. Auf dem Kunstempfang der evangelischen Landeskirche Hannovers und der Hanns-Lilje-Stiftung betonte der Experte, Kunst habe in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr an gesellschaftlicher Relevanz verloren. "Es ist eine Überlebensfrage, sich für Kunst und Museen einzusetzen."
Selbst über verstörende Kunstwerke empörten sich heute nur noch wenige Menschen, kritisierte Mertin. Noch vor wenigen Jahrzehnten seien gesellschaftliche Debatten über Kunst normal gewesen. Kunst sei mittlerweile wieder "rechtfertigungsbedürftig", betonte der Publizist. Die Menschen hätten sich an den provozierenden Charakter von Kunst gewöhnt.
Die Kirchen seien "wesensgleich" mit Museen, deswegen müssten ein besonderes Interesse an der Förderung von Kunst haben. Beide setzten sich mit grundsätzlichen Fragen der Menschheit auseinander, erläuterte Mertin. Museen zeigten genau die Dinge, die frühere Generationen für wichtig hielten. Sie seien unentbehrlich für die Wahrnehmung der menschlichen Kulturgeschichte.
Auch der Direktor des Sprengelmuseums Reinhard Spieler betonte, Kirche und Kunst hätten sehr viel gemeinsam. Die Kirche sei über Jahrhunderte hinweg der wichtigste Auftraggeber für Kunst gewesen. Bis heute gebe es wertvolle Kunst-Ausstellungen oder Kulturgottesdienste in Kirchen.
epd