Prozessauftakt gegen ehemaligen Pastor vor dem Landgericht Hildesheim
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Zur Genese der Anklage:
Nach Ausscheiden des jetzt angeklagten Pastors aus der Stelle in Eime fielen bei einer üblichen stichprobenartigen Überprüfung innerhalb der Gemeinde Unstimmigkeiten auf. Nach der Information des Landeskirchenamtes in Hannover durch die Gemeinde und die Superintendentur schaltete das Landeskirchenamt nach einer erneuten Prüfung der in Rede stehenden Belege durch das Rechnungsprüfungsamt der Landeskirche umgehend die Staatsanwaltschaft ein, suspendierte den heute angeklagten Pastor vom Dienst und leitete ein kirchliches Disziplinarverfahren ein, das jetzt bis zum Abschluss des staatlichen Gerichtsverfahrens ruht. Auf Grund der Anzeige des Landeskirchenamtes eröffnete die Staatsanwaltschaft 2017 ein umfängliches Ermittlungsverfahren. Der weitere Verlauf des kircheninternen Verfahrens hängt vom Strafmaß des Urteils ab. Eine rechtskräftige Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr würde automatisch zu einem Ausscheiden aus dem Dienst mit Verlust der Pensionsansprüche führen.
Stellungnahmen:
Oberlandeskirchenrat Dr. Rainer Mainusch, Leiter der Rechtsabteilung im Landeskirchenamt, bezeichnet den Fall als einzigartig. „Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn noch keinen vergleichbar gelagerten Fall erlebt."
Pastor Marvin Döbler, Vorsitzender des Gemeindeverbandes Elze-Eime, verweist auf die Einzigartigkeit des Vorgehens. „Hier hat offenbar jemand tatsächlich eine Schwachstelle des Systems in für uns noch nie da gewesener Weise ausgenutzt. Aber: Dasselbe System hat am Ende dazu geführt, dass nun die Hauptverhandlung eröffnet werden kann."
Superintendent Christian Castel, der den Kirchenkreis Hildesheimer Land/Alfeld auch 2017 bereits betreute, sagt: „Die Stellung eines Pastors in einer Gemeinde ist immer mit einem hohen Maß an Vertrauen verbunden. Ein solches Vertrauen so zu missbrauchen, ist für uns noch immer unvorstellbar. Wir sind erleichtert, dass der Prozess nun beginnen kann."
Hinweise zur Berichterstattung:
Die Landeskirche Hannovers wird im Laufe des Verfahrens keine Auskünfte zum Verfahren selbst geben. Bitte richten Sie sämtliche Anfragen im Kontext der Anklage an die Pressestelle der Landeskirche. Die betroffene Gemeinde, der Gemeindeverband Elze-Eime sowie der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld werden sich nicht selbst äußern.
Hannover, 20. Januar 2021
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Rebekka Neander
Stellv. Pressesprecherin
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
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