Presseerklärung zum Ende der Verhandlungen über eine kirchliche Trägerschaft des Schulzentrums Eversburg
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„Wir bedauern sehr, dass der Rat der Stadt Osnabrück die Verhandlungen zur kirchlichen Trägerschaft des Schulzentrums Eversburg einseitig beendet hat“ sagte Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track, die für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers die Verhandlungen mit der Stadt führte. „Denn es gibt den erklärten Wunsch vieler evangelischer Kirchenmitglieder in Osnabrück, im Kirchenkreis und im Sprengel nach einer Schule mit dem Qualitätsstandard, den die evangelische Kirche garantiert.“
Vertreten durch Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track gibt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers folgende Presseerklärung zum Ende der Verhandlungen:
Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers sowie der Sprengel und Kirchenkreis Osnabrück nehmen die Entscheidung des Rates der Stadt Osnabrück zur Kenntnis, die Verhandlungen mit der Landeskirche über die Übernahme des Schulzentrums Eversburg in evangelische Trägerschaft zu beenden. Die Landeskirche hatte die Verhandlungen mit der Stadt seit über einem Jahr stets offen und in der Absicht geführt, am Standort Eversburg eine fünf- bis sechszügige Kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe zu übernehmen. Die Ernsthaftigkeit dieser Absicht wurde seitens der Landeskirche u. a. dadurch unterstrichen, dass sie zusammen mit der Stadt bereits ein Sanierungsgutachten für die Schulgebäude in Eversburg finanzierte. Mit Erstaunen stellt die Landeskirche fest, dass weder dieser Umstand noch die Absicht der Landeskirche, die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe führen und sich auch bei den Sanierungskosten beteiligen zu wollen, in der Vorlage der Verwaltung für die Ratssitzung Erwähnung fand. Die Verhandlungen sind durch den Beschluss des Rates seitens der Stadt einseitig beendet worden. Ein umfassendes Gespräch darüber, warum die Stadt der Errichtung einer Integrierten Gesamtschule am Standort Eversburg höhere Priorität einräumt als der Errichtung einer Kooperativen Gesamtschule in evangelischer Trägerschaft an diesem Standort, ist mit der Landeskirche vor der entscheidenden Ratssitzung nicht geführt worden.
Mit Befremden nimmt die Landeskirche die Begründungen für die Beendigung der Verhandlungen zur Kenntnis, soweit sie sich aus der Ratsvorlage ablesen lassen. Denn die von der Verwaltung vorgelegten Daten (z. B. über die Schülerentwicklung in der Stadt und in der Region, über das Wahlverhalten, über die hohe Zahl der Ablehnungen bei bestimmten Schulen oder über die hohe Zahl von Schülerinnen und Schülern, die bereits eine katholische Schule besuchen, im Vergleich zu der Zahl derjenigen, die auf eine öffentliche Schule gehen) waren der Verwaltung während den Verhandlungen mit der Landeskirche stets bekannt, wurden von ihr jedoch zu keinem Zeitpunkt thematisiert oder gar problematisiert.
Die Landeskirche hat mit ihren Verhandlungen den eindeutigen Wunsch vieler evangelischer Kirchenmitglieder sowie der Verantwortlichen des Kirchenkreises und des Sprengels nach einer evangelischen Schule in Osnabrück zum Ausdruck gebracht. Dass dieser berechtigte Wunsch nun nicht realisiert werden soll, ist bei der konfessionellen Zusammensetzung der Osnabrücker Einwohnerschaft nicht nachzuvollziehen. Die Übernahme einer Schule in kirchliche Trägerschaft bedarf einer eindeutigen politischen Mehrheit und muss von den politisch Verantwortlichen vor Ort gewollt werden. Dies ist in Osnabrück offensichtlich nicht der Fall.
Hannover, 11.2.2008
Pressestelle der Landeskirche
Dr. Johannes Neukirch
Pressesprecher