Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll suchen
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In der Diskussion um die Entsorgung der radioaktiven Abfälle in Deutschland wollen Umweltschützer den Verbleib des schwach- und mittelradioaktiven Atommülls mehr in den Fokus rücken. Der Umgang mit diesen Abfällen sei «ein großes, bisher wenig diskutiertes Problem», sagte der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke, am Dienstag. Weder das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) noch die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) packten das Thema richtig an.
Die BGE ist mit der Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Müll beauftragt. Im Gesetz ist vorgegeben, dass ein Standort dafür bis 2031 feststehen soll. Kürzlich hatte die bundeseigene Gesellschaft erklärt, dass der Termin nicht zu halten sei. Das BASE beaufsichtigt den Suchprozess. Behördenchef Wolfram König fordert, dass der Standort bis spätestens 2046 benannt sein soll.
Für einen Teil der angefallenen und noch anfallenden schwach und mittelradioaktiven Abfälle ist das frühere Eisenerzbergwerk Schacht Konrad vorgesehen. Es darf laut Genehmigungsbescheid bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll aufnehmen. Ob es als Endlager in Betrieb geht, ist aber offen. Für die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle, die aus dem maroden Bergwerk Asse bei Wolfenbüttel geborgen werden sollen, sowie für die Rückstände aus der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau wäre im Schacht Konrad kein Platz.
Auf diese Situation müssten sich auch die Menschen an allen Zwischenlager-Standorten einstellen, sagte Ehmke. In Gorleben im Wendland gebe es beispielsweise neben der Castor-Halle mit 113 Behältern auch ein Zwischenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle: «Der Müll aus diesem Lager fließt nicht ab, er muss ebenfalls dauerhaft sicher zwischengelagert werden, wahrscheinlich deutlich länger als bisher gedacht, weil der Schacht Konrad nicht zur Verfügung steht.»