Kirchenvorsteherin unterschlägt fünfstelligen Betrag aus Kollekten
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Hachmühlen/Bad Münder. Weil sie über mehrere Jahre einen niedrigen fünfstelligen Betrag an Spendengeldern aus Gottesdienst-Kollekten unterschlagen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Hannover gegen eine Kirchenvorsteherin der St.-Martini-Gemeinde in Hachmühlen ermittelt. Die Behörde habe die Einziehung des Betrages bei der Verdächtigen angeordnet, teilte ein Sprecher des evangelischen Kirchensprengels Hildesheim-Göttingen am Montag mit.
Der Kirchenvorstand der St.-Martini-Gemeinde habe die Kirchenvorsteherin bereits nach Bekanntwerden im Juli 2021 angezeigt, hieß es. Zudem habe der Kirchenkreisvorstand des Kirchenkreises Hameln-Pyrmont sie aus ihrem Amt entfernt. Die Frau habe mehr als die Hälfte der unterschlagenen Summe unmittelbar nach Bekanntwerden in bar zurückgezahlt. Aufgrund der staatsanwaltschaftlichen Einziehungsanordnung könne die Kirchengemeinde jetzt auch die noch ausstehende vierstellige Summe von ihr verlangen. Daher werde weder der Kirchengemeinde noch den Organisationen, für die die Kollekten bestimmt sind, ein finanzieller Schaden entstehen.
Was zurückbleibe, sei jedoch Enttäuschung, betonte der Kirchenvorstandsvorsitzende von St. Martini, Ralf Flügge-Kranz: „Wir sind zutiefst menschlich und persönlich enttäuscht über den Vertrauensverlust.“ In fast 30 Jahren als Kirchenvorsteher habe er einen derartigen Vorfall noch nicht erlebt.
„Mit großer Sorgfalt hat sich der Kirchenvorstand umgehend und konsequent nach dem Bekanntwerden der Sache angenommen“, sagte der stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Hameln-Pyrmont, Jens Riesener. Der Leiter des Kirchenamtes Hameln-Holzminden, Robert Kurz, der im März 2022 und damit nach Abschluss der Ermittlungen die Leitung des Kirchenamts in Hameln übernommen hatte, betonte: „Im Kirchenamt Hameln-Holzminden wurden sofort Maßnahmen implementiert, die dazu dienen sollen, Unregelmäßigkeiten zukünftig zu verhindern.“
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen / EMA