Gerhard Wegner wird niedersächsischer Antisemitismus-Beauftragter
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Hannover. Der evangelische Theologe Professor Gerhard Wegner (69) wird neuer Antisemitismus-Beauftragter des Landes Niedersachsen. Der frühere Leiter des Sozialwissenschaftlichen Institutes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tritt zum Februar die Nachfolge von Franz Rainer Enste an, wie die Staatskanzlei in Hannover am Dienstag mitteilte. Enste war der erste Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens und hat das Ehrenamt drei Jahre lang ausgeübt.
Wegner studierte in Göttingen und im ostafrikanischen Nairobi Theologie und wurde dann Gemeindepastor in Celle und Springe bei Hannover. 1991 wurde er Gründungsgeschäftsführer der evangelischen Hanns-Lilje-Stiftung, dann Beauftragter der Kirche für die Expo 2000 und später Leiter des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt in der hannoverschen Landeskirche. Von Oktober 2004 an bis zu seinem Ruhestand im Frühjahr 2019 leitete er das Sozialwissenschaftliche Institut mit Sitz in Hannover. Der promovierte und habilitierte Theologe ist zudem ehrenamtlicher Vorsitzender des Niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung.
Enste hatte das Amt des Landesbeauftragten im November 2019 angetreten. Er war zuvor unter anderem als Richter in Lüneburg und Stade tätig und später als Pressesprecher des Landtags und der Landesregierung in Hannover.
Der Landesbeauftragte ist der zentrale Ansprechpartner für die jüdischen Verbände in Niedersachsen sowie für die dort lebenden Menschen jüdischen Glaubens. Zu seinen Aufgaben gehört das Unterstützen der Interessen der jüdischen Verbände in Richtung der Landesregierung. Er entwickelt Empfehlungen zum Umgang mit Antisemitismus und erstellt jährlich einen Bericht über Antisemitismus und dessen Bekämpfung in Niedersachsen.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen