Ehrenamtliche Impfpaten bringen Senioren zum Impfzentrum
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Hannover. Der Stadtkirchenverband Hannover und das Diakonische Werk Hannover bieten Senioren jetzt kostenlose Fahrten sowie die Begleitung zum Corona-Impfzentrum auf dem Messegelände an. Dafür stehen zehn VW-Busse bereit. Ehrenamtliche holen die über 80-Jährigen von ihrer Wohnung ab, begleiten sie ins Impfzentrum und bringen sie wieder nach Hause. Bei Bedarf unterstützen die Impfpaten die Seniorinnen und Senioren auch bei der Anmeldung zum Impfen.
„Die Politik kommt an ihre Grenzen. Deshalb müssen wir als Gesellschaft jetzt die Ärmel aufkrempeln und etwas tun“, sagte Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes bei der Vorstellung des Projektes. „Wichtig ist, nicht nur Fahrten, sondern auch eine Begleitung für die Senioren anzubieten. Der Impfvorgang ist auch eine emotionale Belastung.“ Es gebe allein mehr als 15 000 evangelische Christen über 80 Jahre in Hannover. Das Begleitangebot gelte aber selbstverständlich für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, betonte Müller-Brandes.
„Wir haben bereits einen großen Zuspruch von hilfswilligen Ehrenamtlichen“, sagte Projektorganisator Johannes Meyer. Es hätten sich schon in den ersten Tagen 40 Fahrer gemeldet. Wie zum Beispiel Bernd Kühn, 52, als Taxifahrer in Kurzarbeit, der „die gute Sache der Impfpaten-Aktion unterstützen und etwas zu tun haben“ möchte. Für den 70-jährigen Wolfgang Hey ist jetzt die Zeit, „Solidarität zu zeigen und nicht nur auf die Politik zu schimpfen“. Marcus Olm fährt sonst für die Per Mertesacker Stiftung Kinder zur Schule, doch die beiden Bullis der Stiftung sind jetzt nicht im Einsatz und Olm will mit seinem Kollegen dafür impfwillige Senioren transportieren. Auch S. Korkmaz und A. Ören suchen neben ihrem Deutsch-Sprachkursus noch nach ehrenamtlichen Einsatzmöglichkeiten.
Das Projekt startet zunächst im Stadtteil Ledeburg-Stöcken. Hier sind 400 Senioren angeschrieben und auf das Angebot hingewiesen worden. Nach einer Erprobungsphase soll die Aktion auf zusätzliche Stadtteile ausgeweitet werden. „Das Projekt ist zeitlich nicht begrenzt und kann mehrere Monate durchgeführt werden“, sagte Diakon Meyer. Ein Organisationsteam kümmert sich um die Sicherstellung der Hygienevorschriften, sorgt für die Vermittlung der Fahrer und koordiniert die Einsätze der Impfpaten. In einem Bus soll jeweils nur eine Person oder ein Ehepaar transportiert werden. Unter der zentralen Telefonnummer 0511 – 3687108 können sich sowohl die Senioren als auch interessierte ehrenamtliche Impfpaten melden.
Das Projekt wird zusätzlich von der Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken, der Nordstädter Kirchengemeinde, dem Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte und der Per Mertesacker Stiftung unterstützt. Weitere Informationen auf der Internetseite www.impfpaten.wordpress.com.
Sabine Dörfel / Öffentlichkeitsarbeit des Stadtkirchenverbandes Hannover