Startseite Archiv Nachricht vom 29. September 2020

Azubis und „Abstand“: Geflüchtete trotzen Corona mit Kunst

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Hannover. Die Azubis und Paten aus dem Projekt „PonteAzubis – Brücken in den Arbeitsmarkt“ haben sich in der Corona-Zeit neben ihrer Ausbildung aktiv und künstlerisch mit der gesellschaftlichen Lage auseinandergesetzt. „Abstand halten – Suchen – Erleiden“ – dazu präsentieren junge Geflüchtete am 1. Oktober um 17.30 Uhr ihre Bilder, Wort- und Bildcollagen sowie Fotogeschichten in der Kreuzkirche Hannover (Kreuzkirchhof 3). Mit dabei ist der Buchautor Zain Alabidin Al-Khatir („Um’s Überleben kämpfen“)  und das syrische Old Damascus Duo. Eine Anmeldung ist aufgrund der Corona-Schutzregeln erforderlich: kda@kirchliche-dienste.de.

„Seit März leben wir alle mit Einschränkungen und Belastungen, die wir uns nicht vorstellen konnten. Betriebe, Mitarbeitende und auch Azubis in unserem Projekt PonteAzubis sind großen Unsicherheiten und nicht zuletzt Überbelastungen ausgesetzt“, sagt Kathrin Altmann, Projektkoordinatorin von PonteAzubis. „Einige unserer geflüchteten Azubis haben ihre Ausbildung in diesen Sommer erfolgreich beendet, andere erst die Zwischenprüfungen. Das Wichtigste ist aber: Unsere Azubis und die ehrenamtlichen Paten haben es gemeinsam bis jetzt durch die Corona-Zeit geschafft“, ergänzt Waltraud Kämper, Referentin für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste (HkD).

Über die Auswirkungen der gegenwärtigen Corona-Abstandsregeln auf Einzelne, Familien, Arbeitsteams und auf den Berufsschulunterricht haben die Ponte-Azubis, begleitet von ihren Patinnen und Paten, nachgedacht und reflektiert. Beim Kreativtag im HkD im August hieß es: offen sein für Neues, sich mit Farben und Kamera ausprobieren, einen eigenen Ausdruck für den „Abstand“ finden. 

„Abstand ist das Wort des Jahres 2020 und es wird uns noch lange begleiten“, sagt Kämper. Bei der kreativen Beschäftigung mit dem Thema seien junge Menschen auf sehr unterschiedliche Dimensionen von „Abstand“ vorgedrungen. Wie fühlt sich das an, wenn Andere zu Dir – ob mit oder ohne Corona – Abstand halten? Wovon brauchst Du manchmal Abstand? Wie viel Abstand kannst Du Dir im Leben in Deutschland leisten? „Das Fazit:“, so Kämper „Es sind ja nicht nur die Umstände oder Verhältnisse die unser Leben bestimmen, sondern bei allen Einschränkungen haben wir auch Möglichkeiten unsere Verhältnisse mitzubestimmen.“

Das Projekt „PonteAzubis“ baut seit 2015 Brücken für Auszubildende in den Arbeitsmarkt. Es ist eine Kooperation zwischen dem Diakonischen Werk Hannover, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evangelischen Landeskirche und der Region Hannover.

Das Haus kirchlicher Dienste unterstützt und ergänzt als übergemeindliche Einrichtung die Arbeit der Kirchengemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Aktuelle Themen und Fragestellungen werden hier aufgegriffen und zentral bearbeitet, so dass die Inhalte für die kirchliche Arbeit vor Ort zur Verfügung stehen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Referentinnen und Referenten gehören die Entwicklung und Bereitstellung von Materialien, die Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, die individuelle Beratung sowie der inner- und außerkirchliche Dialog.

Öffentlichkeitsarbeit im HkD
Azubis und Abstand_Kreativ_(c) Waltraud Kämper
Elham Emambakhsh (vorne) und Ammar Shebli beim Kreativtag zum Thema „Abstand in Coronazeiten“ im Haus kirchlicher Dienste. Bild: Waltraud Kämper