Ein WhatsApp-Chat zu Corona mit... Bodo Boehnke, dem "Parkplatz-Pastor"
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Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen - dachte sich auch Pastor Bodo Boehnke und verlegte seinen Arbeitsplatz kurzerhand auf die Parkplätze von Supermärkten. Zwei Stühle und Kaffee - viel mehr braucht er an diesen Tagen nicht. Per WhatsApp dokumentiert er, was er erlebt:
Schon in den ersten Stunden halten viele Vorbeikommende an, viele stutzen erstmal über das Wohnmobil auf dem Parkplatz, lächeln dann aber ob des „Pfaffen to go“, schreibt Boehnke per Whatsapp. Einige setzen sich auch, trinken einen Kaffee oder unterhalten sich einfach.
Nicht so schön fand wohl ein Passant das Gesprächsangebot – er meldete der der Polizei, dass jemand auf dem Parkplatz sitzen und Leute anpöbeln würde. Deshalb standen plötzlich zwei Polizisten vor Bodo Boehnke und sahen sich an, was er da tat. Als sie sahen, wie ruhig alles zugeht und sich eine Kundin positiv über die Aktion geäußerte, sind sie beruhigt weggefahren, schildert Boehnke.
Auch mit dem Bürgermeister hat der Pastor über die Aktion gesprochen. Der könne ihm die Aktion nicht verbieten, weil es privater Boden ist – Boehnke solle aber an seine Vorbild-Funktion denken.
Die Sonne steigt immer höher, Boehnke rückt seinen Stuhl unter die Markise des Wohnmobils. Mittags versorgt eine Dame aus der Bäckerei ihn mit Kaffee und Brötchen. Der Pastor hört weiter seinen Mitmenschen zu, fragt nach, fühlt mit.