Neues Gütesiegel Familienorientierung von Diakonie Deutschland und EKD fördert Vereinbarkeit von Familie und Beruf
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Berlin. Die Diakonie Deutschland und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben in einer gemeinsamen Initiative das "Evangelische Gütesiegel Familienorientierung" entwickelt. Das Gütesiegel ermutigt und unterstützt Träger, Einrichtungen und Dienste, ihre Personalpolitik familienorientiert weiterzuentwickeln und nach innen wie außen sichtbar zu machen. Damit setzen sich Kirche und Diakonie auch als Arbeitgeberinnen für Menschen mit familiären Aufgaben ein.
Dafür, dass dies gelingt, spricht die erfolgreich abgeschlossene Pilotphase: In einem Festakt in Berlin unter Teilnahme von Bundesfamilienministerin Dr.
Franziska Giffey wurden heute die ersten zwölf Einrichtungen mit dem Gütesiegel zertifiziert. "Durch ihre Bereitschaft mitzumachen und Neues zu erproben, haben sie das Gütesiegel aktiv mitgestaltet und viel dazu beigetragen, dass für andere kirchliche und diakonische Einrichtungen jetzt ein praxistauglicher Baustein für ein modernes Personalmanagement zur Verfügung steht", sagte der EKD- Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, in seiner Begrüßungsrede. Noch immer sei es eine Zukunftsfrage, wie es besser gelingen kann, dass Frauen und Männer sowohl eine ambitionierte Berufstätigkeit ausüben können als auch über genügend Zeit und Flexibilität verfügen, um gleichzeitig für Kinder und Angehörige sorgen zu können. "Die Erwerbsarbeitswelt steht vor der Aufgabe, sich auf grundlegend veränderte Bedingungen einzustellen. Betriebe und Einrichtungen müssen den Blick dafür weiten, dass Menschen heute im Normalfall sowohl Erwerbs- als auch Sorgearbeit leisten und die nachteilsfreie Verbindung ermöglichen."
"Wichtig ist uns, uns nicht nur politisch für die Stärkung von Familien und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzusetzen, sondern dies auch in unserer Rolle als Arbeitgeber umzusetzen", betont Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. "Mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung haben wir ein Instrument entwickelt, um Familienfreundlichkeit strategisch und strukturell in der Personalpolitik evangelischer und diakonischer Einrichtungen und Dienste zu verankern. Wir sind sicher, dass davon nicht nur die Mitarbeitenden und ihre Familien, sondern auch unsere Träger, Einrichtungen und Dienste durch qualifizierte Bewerbungen, sinkende Fehlquoten und stärkere Verbundenheit ihrer Mitarbeitenden profitieren", so Loheide.
Das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung versteht sich nicht nur als Auszeichnung für familienorientierte Angebote in den Einrichtungen. Vielmehr handelt es sich um ein strategisches Managementinstrument, bei dem der Prozess im Vordergrund steht und das sich flexibel auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen kirchlicher und diakonischer Träger, Einrichtungen und Dienste anwenden lässt. Das Zertifizierungsverfahren wurde so konzipiert, dass es sich insbesondere für kleine und mittlere Anstellungsträger eignet, da diese in der Regel über weniger Ressourcen und KnowHow verfügen, um ihre Personalpolitik strategisch weiterzuentwickeln.
Nach der erfolgreichen Pilotphase wird das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung in der nun folgenden Implementierungsphase deutlich ausgebaut und langfristig etabliert. Dies wird von 17 Landeskirchen und Diakonischen Werken unterstützt.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.fa-kd.de/familienorientierung
Die ersten 12 Zertifikatsträger sind:
- Diakoniewerk Simeon gGmbH, Berlin
- Berliner Stadtmission e.V.
- Ev. Zentralinstitut für Familienberatung (EZI), Berlin
- Ev. Kirchenkreisverband Berlin Süd-West
- Haus Berlin gGmbH
- Graf Recke Stiftung, Neumünster
- Diakoniestationen Harz-Heide gGmbH, Braunschweig
- Kirchenkreisamt Ronnenberg
- Stiftung Diakonie-Sozialwerk Lausitz, Görlitz
- Kirchenbezirk Löbau-Zittau
- Wirtschaftsbetrieb (WIB GmbH) des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Recklinghausen gGmbH
- Ev. Kirchenkreis Dortmund
- Ev. Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal e.V.