Handwerkliches Geschick und ein offenes Ohr
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Zehn Jahre Diakonischer Handwerkerservice in Langenhagen
Die gemeinsame Arbeit macht ihnen Freude und sie wissen, dass sie vielen Menschen eine echte Hilfe sind: Mit einer Andacht in der St.-Paulus-Kirche und einem Empfang im Familiencafé Emma & Paul feierte das Team des Diakonischen Handwerkerservice‘ in Langenhagen jetzt sein zehnjähriges Bestehen. Initiator und Organisator Holger Hornbostel vom Diakonieverband Hannover Land überreichte Blumen an Heiko Huntebrinker, Hartmut Voß und Wilhelm Zabel; Rolf Krakau und Peter Küpmann gehören ebenfalls zum Team, konnten an der Geburtstagsfeier aber nicht teilnehmen.
Im Frühjahr 2009 hatte Diakon Holger Hornbostel nach einer Anfrage des städtischen Sozialamtes in Langenhagener Zeitungen handwerklich begabte Menschen gesucht, die bereit wären, als Ehrenamtliche einen Handwerkerservice in der Stadt und ihren Ortsteilen aufzubauen. Drei Männer meldeten sich damals, kamen im Mai zu einer ersten Besprechung mit Hornbostel zusammen und erledigten ihren ersten Auftrag am 11. September 2009. An diesem Tag nahm eine Erfolgsgeschichte, die nur gelegentlich in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, ihren Anfang: Etwa 1.000 Mal fuhren die Männer vom Handwerkerservice in den vergangenen zehn Jahren los; reparierten klemmende Türen und stellten Katzenbäume auf, tauschten Glühlampen aus und brachten Computer zum Laufen oder Wasserhähne zum Nicht-mehr-Tropfen. „Und immer wieder werden wir gerufen, um Fernseher einzustellen“, erzählt Holger Hornbostel.
„Unsere Fünf sind nicht nur handwerklich begabt, sondern sie sind auch Meister im Trösten“, hob Hornbostel in seiner Ansprache in der St.-Paulus-Kirche hervor. Oft werden die Ehrenamtlichen von älteren Menschen gerufen, die mit Ratlosigkeit und heller Aufregung auf den kaputten Fernseher oder die Zimmertür, die sich nicht mehr schließen lässt, reagieren. Oftmals geht es dann nicht nur um die Reparatur, sondern vor allem ums Zuhören und Einfühlen: „Wir hören viele Geschichten von großer Einsamkeit.“
„Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“, zitierte Pastor Rainer Müller-Jödicke einen Text von Rudolf Otto Wiemer – manchmal kämen die Engel auch mit dem Werkzeugkoffer und offenen Ohren. „Gut, dass es Engel in unserer Stadt gibt“ – so überbrachte Müller-Jödicke in seiner Funktion als stellvertretender Superintendent den Dank des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen. Diakoniepastor Harald Gerke hob hervor, dass die Arbeit des Handwerkerservice‘ insbesondere denen helfe, die sich selbst nur schwer helfen könnten.
Der Diakonische Handwerkerservice Langenhagen erledigt kleinere Handwerksarbeiten bei älteren Menschen, Menschen mit Handicap und Alleinerziehenden. Er versteht sich bewusst nicht als Konkurrenz zu örtlichen Handwerksbetrieben und verweist bei langwierigen Arbeiten oder speziellen Elektroarbeiten an diese. Die meisten Aufträge werden innerhalb von drei bis vier Tagen erledigt – im Jahr 2018 war das 150 Mal der Fall.
Andrea Hesse