Startseite Archiv Nachricht vom 12. August 2019

Diakovere baut erstes Tageshospiz Niedersachsens - Einrichtung soll auch Angehörige bei der Versorgung Sterbender entlasten

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Hannover. Diakovere baut nach eigenen Angaben das erste eigenständige Tageshospiz Niedersachsens. Das Uhlhorn Tageshospiz in Hannover werde Menschen mit einer unheilbaren schweren Krankheit die Möglichkeit bieten, an fünf Werktagen von acht bis 18 Uhr eine Tagespflege in Anspruch zu nehmen, sagte Diakovere-Geschäftsführerin Anke Reichwald am Montag bei der Grundsteinlegung.

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erläuterte in seinem Grußwort, im Tageshospiz könnten schwerstkranke Menschen fürsorglich betreut und versorgt werden, ohne das heimische Umfeld komplett aufgeben zu müssen. "Damit schließt Diakovere die Lücke zwischen der ambulanten und stationären Palliativversorgung."  In der Palliativmedizin werden sterbende Menschen schmerzlindernd behandelt und bis zu ihrem Tod begleitet.

Für den Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung in Niedersachsen sagte der Vorsitzende Ulrich Domdey, das seines Wissens dritte Tageshospiz in Deutschland entlaste auch Angehörige. "Die meisten Menschen möchten weiterhin in häuslicher Umgebung sterben, aber nicht selten kommen Angehörige mit der alleinigen Versorgung zu Hause an ihre physischen und psychischen Grenzen." Das Angebot erlaube ihnen, tagsüber ihrer Berufstätigkeit nachzugehen und währenddessen den geliebten Menschen gut versorgt zu wissen.

Für Patienten könne das Tageshospiz mehr Lebensqualität bedeuten, sagte Domdey. Neben ihrer Krankheit litten sie oft unter Vereinsamung. Gemeinsame Mahlzeiten und Gespräche beugten der häuslichen Isolation vor. "Gerade auch für die Alltagskommunikation brauchen wir Ehren- wie Hauptamtliche, die den Kontakt zu den Patienten aufrecht halten." Domdey zufolge gibt es in Niedersachsen mittlerweile 30 stationäre Hospize. Auch mit Blick auf Palliativstationen an Krankenhäusern und Teams von Spezialisten für die ambulante palliative Versorgung sei Niedersachsen fast flächendeckend aufgestellt. In Bremervörde plant der örtliche Kirchenkreis ebenfalls ein Tageshospiz.

Mit sechs Plätzen und zwei Familienzimmern solle das Tageshospiz in Hannover an das Gebäude des Uhlhorn Hospizes angebunden werden und im Sommer des kommenden Jahres öffnen, hieß es. Die Baukosten in Höhe von rund drei Millionen Euro finanzierten sich komplett aus Spendenmitteln.

Die gesetzliche Krankenkasse AOK Niedersachsen hat nach eigenen Angaben die Umsetzung des 2015 ins Leben gerufenen Projektes vorangetrieben. Der Vorstandvorsitzende, Jürgen Peter, sagte, der Bedarf an medizinischer und pflegerischer Betreuung schwerstkranker Menschen werde weiter ansteigen: "Wichtig ist, Hospizarbeit und Palliativmedizin in allen Bereichen weiter zu stärken." Das gelte für die materielle Ausstattung ebenso wie für Forschung sowie für eine dem neuesten Erkenntnisstand angepasste Aus- und Weiterbildung.

Diakovere ist mit rund 4.600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 345 Millionen Euro Niedersachsens größter Diakonie-Konzern. In seinen drei großen Krankenhäusern Annastift, Henriettenstift und Friederikenstift werden jährlich rund 57.000 Patienten stationär und 103.000 Personen ambulant versorgt.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen
Hospiz_Blume Kerze auf Nachttisch
Foto: Gustavo Alabiso (epd-Bild)

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