Jochen Arnold stellte sich als Bischofskandidat in Berlin vor
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Berlin/Hildesheim. Als letzter von drei Kandidaten für die Nachfolge von Berlins evangelischem Bischof Markus Dröge hat sich am Sonntag der Hildesheimer Theologe und Kirchenmusiker Jochen Arnold vorgestellt. Der 51-jährige Direktor des Michaelisklosters Hildesheim, dem Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, predigte am Nachmittag im Gottesdienst in der Berliner Marienkirche am Alexanderplatz.
In seiner Predigt rief der habilitierte Theologe die Christen zu Mut und Zuversicht auf. "Auch heute können wir mit dem Evangelium Grenzen überschreiten, Vertrautes verlassen und aufbrechen zu neuen Ufern", sagte Arnold. Das Evangelium habe Kraft für die Gestaltung einer gerechteren Welt: "Und das beginnt vor der eigenen Tür." Arnold warb dafür, dass Christen im eigenen Lebensumfeld "Brücken des Vertrauens" bauen und keine Angst haben "vor politischen Erdbeben in Europa".
Arnold betonte, er sei fasziniert von der geistlichen und kulturellen Vielfalt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), sehe "aber auch viel Not". Dabei verwies er etwa auf die Ängste der Menschen "im Braunkohlerevier". Er habe "zu diesem Dilemma keine schnelle Antwort". Wichtig sei ihm aber, "dass wir Entscheidungsräume weiten und möglichst viele Menschen mitnehmen". Auf keinen Fall dürften vorschnell "Verlierer" billigend in Kauf genommen werden. Das Klima und die Bewahrung der Erde gehe alle an, sagte Arnold.
Über die Nachfolge von Markus Dröge als Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wird auf einer Synode am 5. und 6. April in Berlin entschieden. Außer Arnold bewerben sich um seine Nachfolge auch Dröges jetziger Stellvertreter, Propst Christian Stäblein (51), und die hessische Theologin und Senderbeauftragte der evangelischen Kirchen beim Hessischen Rundfunk, Heidrun Dörken (56).
Jochen Arnold (51) hat Theologie in Tübingen und Rom sowie Kirchenmusik in Stuttgart studiert. Er war Kantor in Rom und im baden-württembergischen Reutlingen, absolvierte ein Aufbaustudium der Popularmusik. Er leitet seit 1995 unter anderem das Vokalsolistenensemble "Gli Scarlattisti".
2002 wurde der Theologe zum Pfarrer ordiniert. Kurz darauf wurde er mit einer Doktorarbeit über die Theologie des Gottesdienstes promoviert. Einige Jahre später habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Kantaten Johann Sebastian Bachs. Arnold hat Lehraufträge für Theologie und Chorleitung an der Universität Hildesheim, für praktische Theologie an der Hochschule Hannover und lehrt als Privatdozent an der Universität Leipzig. Seit 2004 leitet Arnold das Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der hannoverschen Landeskirche in Hildesheim.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen