800 Menschen bei Gottesdienst in der Berliner Gedächtniskirche
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Berlin. Mit einem Gottesdienst in der Berliner
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist am Dienstagabend der Opfer des
verheerenden Anschlags auf den dortigen Weihnachtsmarkt mit zwölf
Toten gedacht worden. An dem ökumenischen Gottesdienst nahmen rund
800 Besucher teil. Darunter waren Bundespräsident Joachim Gauck,
Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert
(beide CDU), Bundesratspräsidentin Malu Dreyer, Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier (beide SPD), Bundesinnenminister Thomas de
Maizière (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller
(SPD) sowie Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch, ein Rabbiner
und mehrere Imame.
Der Bischof der Evangelischen Kirche
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, erinnerte
in einer kurzen Ansprache daran, dass am Montagabend in der
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gerade der Bach-Chor seine Stücke für
das Weihnachtsfest probte, als sich wenige Meter entfernt der
schreckliche Anschlag ereignete, der zwölf Menschen das Leben
kostete. Mit dem Gottesdienst solle der Opfer gedacht und den
Trauernden gezeigt werden: "Ihr seid nicht alleine in Eurer Trauer!
Wir stehen an Eurer Seite in Eurem tiefen Schmerz."
Gleichzeitig stellten sich Fragen danach, was hinter der Tat
steckt und wie das passieren konnte, sagte der evangelische Bischof.
Er fügte hinzu: «In all dem Schrecken des gestrigen Abends bin ich
dankbar, dass die Sicherheitskräfte, Rettungsteams und die
Notfallseelsorge so schnell und umsichtig reagiert haben.» Sie hätten
Hilfe geleistet und dafür gesorgt, dass keine Panik ausbricht. Dröge
mahnte, jetzt zusammenzustehen: «Wir geben dem Terror nicht dadurch
recht, dass wir uns entzweien lassen, nur weil wir aus
unterschiedlichen Kulturen stammen oder auf verschiedene Weise
unseren Glauben leben oder unsere Weltanschauung pflegen.»
Der katholische Berliner Erzbischof Koch erinnerte an die
Weihnachtsgeschichte und sagte, die Mitte der Nacht sei zugleich der
Anfang eines neuen Tages: «Wir bleiben auf dem Weg und lassen
einander nicht los.» In der Gedächtniskirche wurde am Dienstag auch
ein Kondolenzbuch ausgelegt, in das sich binnen kurzer Zeit mehrere
Hundert Menschen eintrugen. Bundeskanzlerin Merkel besuchte am
Nachmittag gemeinsam mit weiteren Spitzenpolitikern den Anschlagsort
vom Montagabend.