"Kirchen können von Gospelmusik profitieren"
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Wolfenbüttel/Braunschweig (epd). Die Kirchen können nach Ansicht des braunschweigischen Landesbischofs Christoph Meyns von der Gospelmusik profitieren. Oft seien Gospelchöre generationsübergreifend und integrierten Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten, sagte der evangelische Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der 8. Internationale Gospelkirchentag kommt in diesem Jahr nach Braunschweig. Vom 9. bis zum 11. September werden rund 5.000 Sänger aus aller Welt in der niedersächsischen Stadt erwartet.
Gospels vermittelten den Menschen ein anderes Lebensgefühl als die klassischen Kirchenlieder, die oft als Hochkultur wahrgenommen würden, sagte Meyns. "Die Menschen finden dort einen anderen Zugang." Durch ihre englische Sprache sei diese Musik mittlerweile vielen Menschen emotional näher als die Sprache der Kirchenlieder aus dem 16. Jahrhundert.
Generell überlieferten aber alte und neue kirchliche Lieder etwas von der befreienden Erfahrung des Evangeliums mitten in Zeiten von Bedrängnis, unterstrich Meyns. "Die tröstlichsten Kirchenlieder sind ja nicht in fröhlichen Stunden entwickelt worden, sondern in Zeiten größter Anfechtung." Beispielhaft sei der Liedtext "Von guten Mächten wunderbar geborgen", den der Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer kurz vor seiner Hinrichtung durch die Nationalsozialisten geschrieben habe. Dazu zähle aber auch die Gospelmusik, die von den Erfahrungen der Sklavenarbeiter in Amerika geprägt sei.
Beim Gospelkirchentag in Braunschweig präsentieren sich den Veranstaltern zufolge die Chöre auf Open Air-Bühnen in der Innenstadt, in Kirchen und der Volkswagenhalle. Zu den Höhepunkten zählten eine ökumenische Gospelnacht in mehr als 25 Kirchen und an anderen Orten. Auch sei ein großer Festivalgottesdienst auf dem Schlossplatz geplant.
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenImpressionen vom Gospelchortreffen 2011 in Hannover. Bild: epd-bild/Jens Schulze