Startseite Archiv Nachricht vom 24. November 2015

Landessynode streicht Zuschuss für Kirchenzeitung - Kirchenparlament stimmt für neues Kommunikationskonzept

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Hannover (epd). Die hannoversche Landessynode hat am Dienstagabend beschlossen, den jährlichen Zuschuss für die "Evangelischen Zeitung" (EZ) zu streichen. Im nächsten Jahr sollen letztmalig 400.000 Euro an das Blatt fließen. Ab 2017 will die Landeskirche keine Mittel mehr für die Wochenzeitung zur Verfügung stellen. Das Kirchenparlament folgte damit einer Empfehlung der Medienberatungsfirma "Aserto" aus Hannover.

Eine evangelische Wochenzeitung in der jetzigen Form habe keine Zukunft mehr, sagte der Vorsitzende des Öffentlichkeitsausschusses, Hans-Christian Winters. "Leider hat sie zu wenig Abonnenten." Allerdings seien die Inhalte der Zeitung für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirche von Bedeutung. Sie sollten künftig in anderer Form für die Landeskirche nutzbar gemacht werden.

Das Institut "Aserto" hat für die Landeskirche ein Kommunikationskonzept erarbeitet, um diesen Bereich neu auszurichten. Unter anderem soll eine "professionell strukturierte Kommunikationsabteilung" geschaffen werden. "Aserto"-Geschäftsführer Lars Harden sagte, die Kommunikationsarbeit sei zwar an unterschiedlichen Stellen der Landeskirche verortet, doch es fehle eine Stabsstelle mit einer Gesamtverantwortung an der Spitze.

Der Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes, Arend de Vries, sagte, zurzeit fehlten eine klarere und verbindlichere Ausrichtung sowie benennbare und überprüfbare Ziele der kommunikativen Arbeit: "Und dazu kommen die Herausforderungen, die uns durch die sich rasant schnell verändernde Medienlandschaft gestellt werden."

Die Synode beauftragte das Landeskirchenamt zu planen, wie dieses Konzept umgesetzt werden kann. Winters empfahl dem Kirchenparlament, die frei werdenden Haushaltsmittel von 400.000 Euro auch weiterhin für Aufgaben der Kommunikation vorzusehen.

Die EZ hat nach Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) in Niedersachsen derzeit eine Auflage von rund 9.400 Exemplaren. Ende der 1950er Jahre betrug ihre Auflage 70.000 Exemplare, vor zehn Jahren gab es noch es rund 26.000 Abonnenten. Die Wochenzeitung wird seit Jahresbeginn vom Evangelischen Presseverband Norddeutschland mit Sitz in Kiel herausgegeben. In Niedersachsen wird sie bisher von den Landeskirchen Hannover und Oldenburg mitfinanziert.

Die "Evangelische Zeitung" erschien unter dem Namen "Die Botschaft" zum ersten Mal am 9. Juni 1946. Im Jahr 1975 wechselte sie zu ihrem heutigen Namen. 

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Bild: Jens Schulze