Startseite Archiv Nachricht vom 18. August 2015

Til Schweiger will nun Flüchtlingsheim in Osnabrück unterstützen / Diakonie begrüßt Engagement

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Osnabrück/Osterode (epd). Der Schauspieler Til Schweiger hat sein geplantes Engagement für Flüchtlinge konkretisiert. Er werde am Freitag dieser Woche eine Stiftung gründen, sagte Schweiger am Dienstagabend in der ARD-Talkshow "Menschen bei Maischberger". Diese könne dann nach sechs bis sieben Wochen Vorlaufzeit "an den Start gehen".

Statt wie zunächst angekündigt in Osterode, werde die Stiftung eine Flüchtlingsunterkunft in Osnabrück unterstützen, sagte Schweiger. Dort gibt es seit Ende 2014 eine Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Niedersachsen für Asylsuchende, die von der Diakonie betrieben wird.

Fluechtlingsunterkunft

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Die Diakonie in Niedersachsen zeigt sich erfreut über das geplante Engagement von Til Schweiger in Osnabrück. Diakoniechef Christoph Künkel begrüßte am Mittwoch die Pläne des Schauspielers: "Wir brauchen Prominente, die klar Position gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit beziehen."

Auch der Osnabrücker Diakonie-Geschäftsführer Gerhard Töller sagte am Mittwoch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Online-Ausgabe): "Wir können jede Hilfe brauchen." Das Diakonische Werk ist Betreiber der Osnabrücker Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende, die Schweiger mit seiner künftigen Stiftung unterstützten will.

Er plant dort nach eigenen Angaben unter anderem den Aufbau einer Fahrrad- und Holzwerkstatt, ein kostenloses WLAN-Netz sowie die Einstellung von Deutschlehrern.

Töller sagte, jede Unterstützung zum Erwerb der deutschen Sprache sei dringend notwendig: "Wir haben Bedarf ohne Ende." Derzeit gebe es zwar bereits Sprachunterricht durch Ehrenamtliche und Schulunterricht für Kinder mit Unterstützung der Landesschulbehörde. Eine Ausweitung der Angebote sei aber sinnvoll, weil viele Flüchtlinge den starken Wunsch hätten, sich möglichst schnell auf Deutsch verständigen zu können.

Außerordentlich wichtig sei die von Schweiger vorgeschlagene Einrichtung eines WLAN-Netzwerkes, unterstrich Töller. Viele Flüchtlinge seien in großer Sorge um ihre Angehörigen und Freunde. Ein ständiger Kontakt zur Heimat sei da hilfreich.

Die Osnabrücker Erstaufnahme erfahre weiterhin eine breite Unterstützung auch aus der Bevölkerung und von der Kirche. Wenn sich eine prominente Persönlichkeit wie Til Schweiger ebenfalls engagiere, sei das auch eine Wertschätzung für die vielen Ehrenamtlichen, sagte Töller. Auch Künkel lobte das Engagement der freiwilligen Helferinnen und Helfer: "Ohne die vielen Ehrenamtlichen hätten wir ein echtes Problem. Sie sind die wahren Stützen der Flüchtlingspolitik."

Die Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Osnabrücker Bundeswehrkrankenhaus war Ende 2014 eröffnet worden. Nach Abschluss einer letzten Ausbaustufe soll es dort bis Ende dieses Jahres rund 600 Plätze für Flüchtlinge geben.

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