Diakonie-Konzern löst drei ausgelagerte Klinikstandorte auf
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Hannover (epd). Niedersachsens größter Diakonie-Konzern, die Unternehmensgruppe Diakonische Dienste Hannover (DDH), will sich künftig auf wenige Häuser konzentrieren und drei ausgelagerte Klinikstandorte auflösen. Die Patienten sollen in Zukunft fast ausschließlich in den Stammhäusern Annastift, Henriettenstiftung und Friederikenstift versorgt werden. Die medizinischen Abteilungen im Lister Krankenhaus, in einem Gebäude in der Marienstraße sowie im Stadtteil Kirchrode sollen verlagert werden, sagte Unternehmenssprecher Achim Balkhoff dem epd am Freitag. Er bestätigte damit einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".
Die Klinik für Plastische-, Hand- und Mikrochirurgie in der Marienstraße wird ins Friederikenstift integriert. Das frei werdende Gebäude will der Konzern verkaufen. Auch die Abteilungen für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie für Augenmedizin aus dem angemieteten Lister Krankenhaus ziehen in eines der Stammhäuser.
Die Geburtsklinik der Henriettenstiftung in Kirchrode wird mit der des Friederikenstiftes zusammengeführt. Sie setzt ihren Betrieb auf dem Gelände des Kinderkrankenhauses auf der Bult fort, wo die DDH bereits ein Zentrum für Frühgeborene betreiben. Die Altersmedizin und die Psychosomatik aus Kirchrode kommen in die Henriettenstiftung, die bisherigen Gebäude sollen weiter für die Altenhilfe genutzt werden.
Zwar müsse insgesamt Personal abgebaut werden, betriebsbedingte Kündigungen seien aber ausgeschlossen, sagte Balkhoff. Mittelfristig wollen die DDH nach langer finanzieller Durststrecke wieder schwarze Zahlen schreiben, spätestens ab 2018. Im vergangenen Jahr waren erhebliche finanzielle Probleme offenkundig geworden. Daraufhin trennte sich der Konzern von seinem Geschäftsführer Utz Wewel und setzte den Diakonie-Manager Professor Bernd Weber ein.
Das Unternehmen muss unter anderem Altschulden abbauen. Dadurch werden Investitionen erschwert. Zur DDH-Gruppe zählen neben den drei Krankenhäusern auch Dienste für alte und behinderte Menschen. Insgesamt beschäftigt der Konzern mit einem Umsatz von rund 330 Millionen Euro rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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