Denn dein Licht kommt…

Andacht zum 1. Advent
Ein Mensch zuendet eine Adventskerze an
Bild: canva.com/Rido

Der Autor

Richard Gnügge
Richard Gnügge

Nun startet sie wieder. Die Adventszeit. Bei uns in der Gemeinde und unserem Ort mit einem Advents- und Weihnachtsmarkt. Schon am Samstag vor dem 1. Advent.

In unserer kleinen Kirche hängt dann wieder der große Adventskranz aus Tannengrün.  Und darunter steht noch ein kleinerer, ganz anderer. Denn dieses Jahr passt es richtig gut, da der 1. Advent auf den 1. Dezember fällt. Mit dem Kranz, mit dem wohl Johann Hinrich Wichern 1839 diese Tradition begründet hat. Ein Wagenrad mit 24 Kerzenfassungen. Eine rote Kerze für jeden Adventssonntag und dazwischen weitere weiße für die Tage bis zum Heiligen Abend mit einer gelben Kerze.

Ein Adventskranz mit 24 Kerzen in einer Kirche
Bild: Richard Gnügge
Adventskranz in der Kirchengemeinde Hiddestorf

Jeden Tag wird eine weitere Kerze entzündet. Und so setzt sich das Licht fort. Kerzen sind dabei voller Symbolik. Die Flamme, die geschützt sein will, damit sie nicht erlischt. Das warme Licht, das immer heller und voller wird, je mehr Kerzen entzündet werden. Bis am Heiligen Abend Kirchen und Häuser im hellen und vollen Kerzenschein erstrahlen. Der Monatsspruch im Dezember nimmt es auf: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“ (Jesaja 60,19)

Warum, frage ich mich, verbinde ich in dieser Adventszeit nicht jede Kerze mit einer Bitte, einem Dank, einem Gebet?

Und genau das machen wir. Beim Advents- und Weihnachtsmarkt fangen wir damit an. In der Kirche bleibt der Kranz nach der Andacht einfach stehen und jeder und jede kann ihn weiter füllen. Auch an den folgenden Tagen und den kommenden Wochen.

Kleine Sterne hängen wir dabei daran auf, auf denen sowohl Bitten als auch Dank ihren Platz finden können. Und so wird sich der Adventskranz in den kommenden Wochen neben den Lichtern, die Tag für Tag mehr entzündet werden, weiter füllen. Bunt werden. Angefüllt werden mit Wünschen und Gedanken, die gerade und besonders in der Adventszeit ihren Platz haben.

Und dann bekommt der Kranz damit noch eine weitere Symbolik: "Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer." (Sacharja 9,9)

Denn darauf läuft er zu. Laufen die Lichter des Advents zu: Auf die Geburt des Kindes im Stall, das uns zeigt: Ja, dein Retter kommt. Ganz anders als du denkst. Dein Helfer naht und vielleicht bemerkst du es gar nicht. Aber er ist da!

In diesem Sinne: Eine frohe, gesegnete und lichte Adventszeit.

Bibelstelle,
Sacharja 9,9
Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.
Richard Gnügge