Gute Nachrichten

Andacht zum 20. Sonntag nach Trinitatis
Ein Stapel Zeitungen
Bild: pexels/Suzy Hazelwood
Simon Laufer
Bild: privat
Simon Laufer

Simon Laufer ist Pastor in Iselersheim und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven.

 

Nachrichtenmüdigkeit, „News Fatigue“: So heißt das Phänomen, dass Menschen erschöpft sind von zu vielen schlechten Nachrichten. „Ich kann es nicht mehr hören und sehen!“ – so das Grundgefühl angesichts der immer schneller und heftiger einprasselnden Kriegs- und Katastrophenmeldungen. Schlägt Ihnen die Flut schlechter Nachrichten auch manchmal aufs Gemüt?

Der Schweizer Autor Rolf Dobelli empfiehlt in seinem sehr lesenswerten Buch „Die Kunst des digitalen Lebens“ eine radikale Nachrichtenreduktion. Das Wichtige, so Dobelli knapp zusammengefasst, bekommt man immer irgendwie mit. Das Andere belastet einen nur. Zugegeben: Mir fällt es schwer, meinen Medienkonsum drastisch zu reduzieren. Aber ich merke schon, dass es mir guttut, gezielter und bewusster mit Medien umzugehen und zum Beispiel eher mal zu einem Roman oder Sachbuch zu greifen, um Hintergründe zu verstehen.

Was lässt sich sonst gegen die Flut an Negativem tun? Ein wunderbares Kontrastmittel zu Schreckensmeldungen sind gute Nachrichten. Aber woher sollen sie kommen? Die Flucht in die heile Welt der Vorabendserien hilft nur bedingt. Ich denke an ein bekanntes Zitat von Mahatma Gandhi, der sagte: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du dir wünschst für diese Welt.“ Doch wie soll das gehen?

Der Gottes- und Menschenfreund Paulus gibt eine zweifache Antwort darauf. Er bezeichnet die Christen in der griechischen Gemeinde Korinth als „Brief von Christus“ an die Menschen in ihrer Umgebung. Dieser Brief ist nicht mit Tinte geschrieben, sondern „mit dem Geist des lebendigen Gottes, eingeprägt nicht in Steintafeln, sondern in menschliche Herzen“ (2. Kor. 3,2).

Einmal Gandhi mit Paulus und Laufer kombiniert: „Sei du selbst die gute Nachricht, der Brief von Gott, der die Menschen in deiner Umgebung froh und munter macht.“

Im nächsten Vers erklärt Paulus dann, dass wir das nicht selbst einfach „machen“ können: „Nein, Gott hat uns dazu fähig gemacht!“ Gottes Geist führt die Feder und schreibt in unsere Herzen eine Botschaft für die Welt: „Wende dich Gott zu! Lass dich erfassen vom Geist des Lebens! Lass ab vom Egoismus und frage danach, was Gott will! Liebe Gott und die Menschen – Jesus Christus macht es möglich!“

Und so macht Gott selbst uns zur guten Nachricht. Wir werden zu Neuigkeiten, die nicht erschöpfen, sondern erfrischen. Breaking News, die begeistern!

Simon Laufer
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Simon Laufer

Simon Laufer ist Pastor in Iselersheim und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven.

Biblischer Text,
2. Korinther 3,2
Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen! Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid durch unsern Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln der Herzen.
Simon Laufer