Wahrscheinlich habe ich das als Kind auch gemacht, wenn ich in den Keller gehen musste, dass ich gepfiffen habe. Irgendwie macht man das. Um den Monstern zu zeigen, dass man kommt? Um sich selbst zu zeigen, dass da wenigstens eine Melodie ist, die man kennt? Um mit der Melodie einen Raum zu schaffen, in dem man sicher ist?
2020 war in der Süddeutschen Zeitung zu lesen, dass Markus Söder wegen der Corona-Pandemie so am Rande der Verzweiflung war, dass er sogar gebetet habe. Sogar das! Neu ist diese Idee nicht. Bei Hiob vor etlichen Jahren finden wir: Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren. Ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele.
Und wieder geht es um das Reden. Reden hilft. Auch bei Angst. Und da hat Markus Söder Recht. Hiob ja auch. Als Gesprächspartner bietet sich unser Gott an. Der ist eben immer da.
Ich habe das Gefühl, dass das immer wieder eine Lösung sein wird, wenn es um Gefühle geht, die an sich schwer zu handhaben sind. Dass es dann darum geht, diese Gefühle zu teilen. Mit Gott. Weil wir eben einen Gott haben, der da ist.
Amen.
Hiob 7, 11