Hintergrund zur Beschaffung beheizbarer Sitzkissen
Überlegungen, wie langfristig eine geringere Grundtemperatur in der Kirche erreicht werden könnte, führte Anfang 2023 zur Anschaffung von 60 aufladbaren Sitzkissen, die nun für körpernahe Wärme sorgen und Gottesdienste auch im Winter in der Kirche erlauben. Gefördert wurde ihre Anschaffung von der Landeskirche, die an diese Förderung Bedingungen zum reduzierten Beheizen der Kirche geknüpft hat.
Der KV beschließt einstimmig, 08.12.2022 (zugleich der erforderliche KV-Beschluss) einen Förderantrag für 60 beheizbare Sitzkissen mit Ladebox zu stellen und nach einer positiven Entscheidung über die Förderung von 5.000 € durch die Landeskirche zu beschaffen. Der Strom für die Heizkissen wird von der gemeindeeigenen Solaranlage erzeugt.
Der KV beschließt weiterhin, nach Beschaffung der Sitzkissen die Temperatur in der Kirche dauerhaft in der kalten Jahreszeit von 16 auf 12°C reduzieren.
Selbsterzeugter Strom
Die Photovoltaik-Anlage besteht aus den Solarpaneelen, einem Speicher und dem neuen Arealnetz. Durch eine Förderung der niedersächsischen Fördermittelbank N-Bank in Höhe von 4.600,00 € reduzierten sich die aufzubringenden Mittel. Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgte zum Ende der 2. Jahreshälfte 2021 und damit ca. ein halbes Jahr später als zunächst geplant. Dabei erwies sich das Abmelden der alten Zähler und das Anmelden des neuen bei der Avacon als besonders schwierig.
Das Ergebnis der ersten fünf Monate des Jahres 2022 ließ sich sehen:
Die solare Deckung (Anteil des verbrauchten Stroms, der von der Solaranlage kam) betrug
- im Direktverbrauch 54,5 %
- durch den Speicher noch einmal 33,2 %
- also zusammen 87,7 %
Lediglich 12,3 % des Stroms wurde extern bezogen, natürlich als zertifizierter Ökostrom.
Das Gemeindezentrum benötigt mit seinen fünf Einheiten jährlich ca. 14.000 kWh, die mit der Anlage auch erzeugt werden. Die Energiebilanz ist abhängig von der Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung, so dass die Energiebilanz während des Frühjahrs und im Sommer am besten ist.
Erneuerung der Heizungssteuerung
Die Erneuerung der Heizungssteuerung wurde vom Kirchenvorstand beschlossen, um die Heizkosten für die Kirche zu reduzieren, die sich anfänglich auf ca. 180,00 € pro Sonntag beliefen. Kirchenheizungen müssen langsam hochgefahren werden und bis zum Beginn des Gottesdienstes die Zieltemperatur erreicht haben. Die neue Steuerung sollte sowohl dem effizienteren Heizen der Kirche als auch dem Lüften des Gebäudes dienen. Die erfassten Energiedaten bestätigten einen erheblichen Mehrverbrauch. Dieser erklärte sich nur z. T. aus dem durch Corona bedingten veränderten Heiz- und Lüftungsverhalten, der einen Mehrbedarf an Heizenergie mit sich brachte. Um Luft- und Aerosolbewegung zu vermeiden, musste vor dem Gottesdienst gut aufgeheizt werden, um die Heizung 30 bis 60 Minuten vor 9 Uhr abzuschalten und dennoch während der Gottesdienste eine verträgliche Temperatur zu erzielen.
Die Verbrauchsdaten (kWh) der Kirchenheizung stellten sich in den Wintermonaten 2019/2020 und 2020/2021 wie folgt dar, wobei zu beachten ist, dass aufgrund der Corona-Auflagen 2020 die Grundeinstellung verändert worden war:
2019/2020 2020/2021 November 4.158 kWh 4.348 kWhdurchgehend 12°C. Nach Hinweisen "zu kalt" wurde die Grundtemperatur angehoben.
Dezember 8.285 kWh 12.175 kWhEinbau der neuen Steuerung, Grundeinstellung durch die Firma
Januar 4.501 kW 17.925 kWhoft 16°C, div. Hinweise der Gottesdienstbesucherinnen und -besucher
Daraufhin wurde die Heizung neu programmiert und die Logger wurden aufgestellt, um den Verbrauch wieder zu reduzieren. Schließlich gelang es, die Heizung so einzustellen, dass die gewünschte Luftfeuchtigkeit (zu viel Luftfeuchtigkeit schadet der Orgel und den Kunstgegenständen in Kirchen) und Temperatur erreicht wurden.
Winterkirche im Gemeindesaal
Nicht nur Corona hatte Einfluss auf das Gemeindeleben, auch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der im Februar 2022 begonnen hat, hat neben den Bemühungen um die Flüchtlinge Engpässe in der Energieversorgung zur Folge gehabt. Für die Kirchengemeinde bedeutete das eine Rückkehr zur Winterkirche im Gemeindesaal, die auch von der kath. Kirchengemeinde Heilige Familie (Teil der Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe), mit der Kirche und Gemeindezentrum seit Jahren gemeinsam genutzt werden, mitgetragen worden ist.