Regionalbischöfin ruft Christen zum Einsatz für Demokratie auf
Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!
Hannover. Die neue hannoversche Regionalbischöfin Petra Bahr hat die Christen dazu aufgerufen, sich aktiv in Politik und Gesellschaft zu engagieren. "Wir müssen die Freiheit und Demokratie verteidigen, auch wenn sie uns zuweilen wehtut", sagte die evangelische Theologin am Dienstagabend in Hannover unter anderem mit Blick auf populistische Entwicklungen und Meinungsstreit. Bahr sprach bei einer Veranstaltung der Hanns-Lilje-Stiftung im Historischen Museum Hannover zum Verhältnis von Kirche und Politik.
"Wir leben auch von den Voraussetzungen, die dieser Staat für uns geschaffen hat", betonte sie. Dazu gehöre etwa die Meinungs- und Religionsfreiheit. Immer nur in kritischer Distanz zum Staat zu verharren, sei deshalb eine gefährliche Grundhaltung.
Bahr war am Sonntag in ihr neues Amt als Landessuperintendentin im evangelischen Sprengel Hannover eingeführt worden, zu dem rund 550.000 Gemeindemitglieder in und um Hannover gehören. Sie war zuvor Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin und davor Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) rief die Kirchen und Religionsgemeinschaften auf, mit den Politikern zusammenzuarbeiten. "Wenn wir das tun, haben wir schon ein ganz wichtiges Instrument für den Zusammenhalt und das Zusammenleben in der Stadt geschaffen", sagte er. Dann sei eine Basis gelegt, auf der auch schwierige Fragen miteinander verhandelt werden könnten. Zentral sei, dass die Bürger ihre Stadt als Heimat empfänden, in der sie sich verstanden fühlten.
Ausgangspunkt für die Diskussionsveranstaltung war die Ausstellung "Sehr evangelisch - Typisch Hannover?" über den früheren hannoverschen Landesbischof Hanns Lilje (1899-1977). Sie ist zum 500. Reformationsjubiläum 2017 bis zum Sommer im Historischen Museum Hannover zu sehen.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen