Menschenfreund und prägender Theologe: Friedrich Hauschildt geht in den Ruhestand
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Hannover. Im Rahmen einer Feierstunde ist am Donnerstag (9.7.2015) Friedrich Hauschildt aus dem aktiven Dienst verabschiedet worden. Der 65-jährige Theologe hatte in den vergangenen 15 Jahren das Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover geleitet. Seit 2007 war er zugleich Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und leitete dort die Hauptabteilung „Öffentliche Verantwortung“.
Im Gottesdienst anlässlich seiner Verabschiedung, in dem Hauschildt auch predigte, ist der gebürtige Schleswig-Holsteiner vom Ratsvorsitzenden der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), und dem Leitenden Bischof der VELKD, Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin) von seinen Ämtern entpflichtet worden.
Zahlreiche Gäste und Weggefährten aus dem In- und Ausland nahmen an der Feier teil und würdigten die Lebensleistung Hauschildts. „Mit Ihnen verabschieden wir einen großen Theologen, der alle Oberflächlichkeit und Schnelligkeit der Gedanken verabscheut“, stellte Bischof Ulrich in seiner Grußadresse fest. Er beschrieb Hauschildt „als Mann des Dialoges, des Ausgleichs“ und als „Menschenfreund und Wertschätzer“, der „offene Sinne hat für Sorgen und Nöte der Mitarbeitenden, der raten und aufrichten kann“.
Heinrich Bedford-Strohm würdigte Hauschildts wichtige Rolle bei der Erarbeitung der öffentlichen Stellungnahmen der evangelischen Kirche. „Mit seiner ausgeprägten theologischen und ethischen Kompetenz ist er für uns zum Segen geworden.“ So habe Hauschildt stets darauf beharrt, dass sozialethische Stellungnahmen zuallererst theologisch verantwortet sein müssten. Vorbildlich sei aber auch sein menschlicher Umgang im Amt gewesen: „Friedrich Hauschildt hat sich nie selbst in den Vordergrund gedrängt, aber im Hintergrund umso nachhaltiger gewirkt.“
Hauschildt war nach Studium in Göttingen und Kiel, dem Vikariat in Kopenhagen und der Promotion zur Ethik Sören Kierkegaards 1985 bis 1991 Referent für theologische Grundsatzfragen im Amt der VELKD. Danach stand er dem Predigerseminar in Celle als Studiendirektor vor, bevor er in der Landeskirche Hannovers das Dezernat für Gottesdienstliches Leben, Kirchenmusik und Ökumene leitete. 2000 wurde er zum Präsidenten des Lutherischen Kirchenamtes, des jetzigen Amtes der VELKD, berufen.
EKD-Pressemitteilung Nr. 123/2015