Startseite Archiv Bericht vom 30. November 2017

Bischofsbericht 9

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„Vieles erscheint extrem provinziell“

Bischof äußert sich zu Syrien und zur Kirche des Friedens

Er sei mittlerweile Teil des täglichen Lebens geworden – der Exodus von Menschen weltweit, sagte Landesbischof Ralf Meister in seinem Bericht vor der Landessynode. Er selbst erfahre dies in dem Haus, in dem er lebe; habe es bei seiner Reise in die zerstörte syrische Stadt Homs erfahren müssen. In dieser Stadt, die in ihrer Zerstörung Leben eigentlich unmöglich mache, besuchte der Landesbischof unter anderem die Schule, die mit Spendenmitteln aus der hannoverschen Landeskirche finanziert worden war.

„Vieles was wir diskutieren zum Thema Exodus in Syrien erscheint extrem provinziell“, stellte Ralf Meister fest. Er bezeichnete es als „politische Posse“ über Obergrenzen zu diskutieren, während es ganz andere Dinge brauche, etwa ein Einwanderungsgesetz. Er sei überzeugt davon, dass der Exodus neben dem Klimawandel Thema des 21. Jahrhunderts bleiben werde: „Das Thema darf uns nicht loslassen, wenn wir menschlich bleiben wollen“, appellierte der Bischof an die Synodalen. „Ich bitte Sie, weiter helfend zu bleiben – es braucht humanes Engagement und wir als Kirchen müssen entsprechende Fragen stellen, auch im religionspädagogischen Kontext.“

Kontrolle werde ein signifikantes Zukunftsthema sein, erklärte der Landesbischof weiter im Zusammenhang mit dem Bekenntnis zu einer Kirche des gerechten Friedens. Dieses Bedürfnis nach Kontrolle werde im politischen Raum als Sicherheit definiert: „Das ist wichtig und gut, oftmals aber auch exkludierend“, so Ralf Meister. Letztlich gehe es darum, den Verteidigungsetat nahezu zu verdoppeln.

Unter Verweis auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Initiative ICAN für atomare Abrüstung stellte der Bischof die Frage, ob die Landeskirche dieser Initiative nicht als Mitglied beitreten könne. Das gleiche regte er für das Forum Ziviler Friedensdienst an.

 

Drei Kirchenvorstände besuchte Ralf Meister in den vergangenen Monaten, um besonders die ehrenamtliche Arbeit von Frauen und Männern zu würdigen. In Dissen traf er auf einen „beeindruckend organisierten Kirchenvorstand“, der einen Großteil seiner Arbeit in Ausschüssen erledige, in denen auch fachkundige Gemeindeglieder vertreten seien. Der Kirchenvorstand selber arbeite als Team unter der Leitung von Annette Mielke vorbildlich zusammen. Ihr galt sein erstes „Halleluja“.

Elena Dannenberg ist Pfarrsekretärin in Sögel. Der dortige Kirchenvorstand arbeite in einer „fast familiären Atmosphäre“, für die vornehmlich sie sorge. Elena Dannenberg ist darüber hinaus auch Lektorin und übersetzt bei Beerdigungen von Russlanddeutschen in deren Muttersprache. Das zweite „Halleluja“ war ihr gewidmet.

In Bexhövede hätten die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher ihre Aufgaben „mit viel Engagement und großer Sorgfalt“ bewältigt und „große Verantwortung“ übernommen. Während der Elternzeit der Ortspastorin übernahmen Angela Kuttig, Martina Geils und Uwe Boller die organisatorische und inhaltliche Verantwortung für den Konfirmandenunterricht. „Ich war beeindruckt von dieser Arbeit. Daher gilt diesen dreien mein letztes Halleluja.“

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