Osnabrücker Landessuperintendentin Birgit Klostermeier eingeführt
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Osnabrück (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat am Sonnabend die neue Osnabrücker Regionalbischöfin Birgit Klostermeier (54) in ihr Amt eingeführt. Meister unterstrich in einer Ansprache die Gegensätze des bisherigen und des neuen Arbeitsplatzes der evangelischen Theologin. Klostermeier, die zuvor Superintendentin in Berlin war, komme aus der "Hauptstadt des Atheismus, aus der Mixtur der Religionskritik in eine Region, die noch vital lebt in ihrer christlichen und ökumenischen Dimension". Zu dem Gottesdienst in der Osnabrücker Marienkirche waren rund 500 Menschen gekommen.
Meister wünschte Klostermeier "Mut zu klaren Worten und Neugier auf das Unbekannte". Eine Herausforderung für interessante Begegnungen und spannende Dialoge sei das Institut für islamische Theologie an der Universität. Auch die Mitsorge für die Flüchtlinge in den beiden Erstaufnahmelagern in Bramsche und Osnabrück legte er der neuen Regionalbischöfin ans Herz. Wichtigster Auftrag sei jedoch die Seelsorge und Beratung für die Pastorinnen und Pastoren und alle übrigen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in ihrem Sprengel.
Klostermeier warnte in ihrer Predigt vor Missverständnissen im Umgang mit Menschen anderen Glaubens und anderer Kulturen: "Sie treten vor allem dann auf, wenn wir mit unserer Welt im Kopf auf den anderen zugehen." Sie plädierte dafür, den Dialog mit den anderen Religionen zu suchen und sich für ihr Bekenntnis zu öffnen. Das tue auch dem eigenen Glauben gut: "Ich brauche die anderen Religionen und das gemeinsame Gespräch mit der Frage: Haben wir den einen Gott?"
Die promovierte Theologin rief zudem die Christen dazu auf, die eigenen Positionen infrage zu stellen und sich nicht mit einfachen und schnellen Erklärungen zufrieden zu geben. Die Bibel und alle religiösen Schriften müssten ausgelegt und in den sich stetig verändernden Lebenswelten interpretiert werden. Dabei sei es auch wichtig, "Traditionen loszulassen, um sie neu zu gewinnen".
Der katholische Weihbischof Johannes Wübbe überbrachte beim anschließenden Empfang Grußworte des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode. Dieser freue sich auf einen guten Dialog in der "Gewissheit, dass uns viel mehr eint als uns trennt". Bode plädiere dafür, im Miteinander empfindsam zu sein, aber nicht empfindlich.
Die neue Landessuperintendentin leitet künftig den Sprengel Osnabrück mit fünf Kirchenkreisen, 115 Gemeinden und rund 300.000 Gemeindemitgliedern. Er reicht vom südlichen Landkreis Osnabrück über Diepholz und Hoya bis kurz vor Bremen. Klostermeier ist Nachfolgerin von Burghard Krause, der im vergangenen Sommer in den Ruhestand gegangen war.
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